Die Reflation begünstige vor allem die Aktienmärkte in Japan, in Europa außerhalb Großbritanniens und in den asiatischen Schwellenländern. Gerade in der jüngeren Vergangenheit habe die Volatilität am Markt zu höheren Risikoprämien geführt.
Im Threadneedle (Lux) Global Multi Asset Income Fund hält Bhandari aktuell eine Aktienquote von rund 55 Prozent. Diese liegt am oberen Ende der üblichen Bandbreite von 40 bis 60 Prozent. „Die Aussichten für Rohstoffe und britische Gewerbeimmobilien schätzen wir ebenfalls positiv ein”, schreibt die Fondsmanagerin. Denn auch diese Anlageklassen profitierten von der Reflation und besäßen gute Diversifikationseigenschaften. Zudem böten sie angesichts des Brexit und der globalen Handelskonflikte attraktive Risikoprämien.
„Den Anleihebereich halten wir dagegen für anfällig“, schreibt Bhandari. Das gelte vor allem für langlaufende Papiere. Denn die 40-jährige Rally in diesem Segment neige sich ihrem Ende entgegen, und die Bewertungen erschienen angespannt. Darüber hinaus arbeiteten die Notenbanken auf ein Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik hin. Für die Fondsmanagerin bedeutet diese Gemengelage: „Der Kern des Anleihenmarktes bietet eine Kombination aus geringen künftigen Diversifikationseigenschaften und niedrigen risikobereinigen Renditen. Daher sind wir in unseren Multi-Asset-Portfolios nur geringfügig in entsprechenden Papieren positioniert.“
In Bezug auf Kreditpapiere wie Unternehmens- und speziell Hochzinsanleihen ist Columbia Threadneedle optimistischer. „Der europäische Markt für Hochzinsanleihen verfügt über eine relativ gute Qualität bei geringer Duration, und er erhält Unterstützung von der lockeren Geldpolitik – Eigenschaften, die wir in diesem Umfeld mögen“, schreibt Bhandari. Die Renditen entschädigten gut für die geringen Ausfallraten. In Anbetracht dessen hat die Portfoliomanagerin sich im Threadneedle (Lux) Global Multi Asset Income Fund zuletzt komplett von US-Hochzinsanleihen getrennt und stattdessen die Quote europäischer Hochzinspapiere auf 35 Prozent angehoben.
Einige Bereiche im Segment Schwellenländeranleihen sind der Fondsgesellschaft zufolge ebenfalls attraktiv. Dazu gehörten südafrikanische Staatsanleihen, die auf die lokale Währung Rand lauteten. Eine entsprechende Position habe Bhandari im Juni aufgebaut. Hintergrund dafür sei die Wahl des südafrikanischen Präsidenten Ramaphosa im Dezember 2017. Der Präsident verfolge ehrgeizige Reformen, was eine Zinsrally in Südafrika ausgelöst habe. „Wir haben den breiten Ausverkauf von Schwellenländerwerten, der die vorausgegangene Ramaphosa-Rally wettgemacht hat, dazu genutzt, bei attraktiver Bewertung eine Position in Anleihen mit Laufzeit bis 2026 aufzubauen“, schreibt Bhandari.
Maya Bhandari, Multi-Asset-Portfoliomanagerin, Columbia Threadneedle
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