„Es könnte sein, dass Analysten und Anleger unterschiedliche Ansichten darüber haben, wie die Welt sich künftig drehen wird“, kommentiert Toby Nangle, Globaler Leiter der Asset-Allokation und Leiter des Bereiches Multi-Asset in der Region Europa, Naher Osten und Afrika bei Columbia Threadneedle. „Analysten mögen eher in gehobener Stimmung sein. Aber Anleger können dennoch im Großen und Ganzen glauben, dass sich die Dinge deutlich zum Schlechteren wenden werden. Innerhalb des Aktienmarktes waren Branchen mit langfristigsten Cashflows besonders betroffen“, sagt Nangle. „Dazu gehören typischerweise Wachstums-Aktien, die Anleger als Gewinn-Ansammler kaufen.“
Columbia Threadneedle verweist darauf, dass die Risikoprämien, die Anleger verlangen, nicht nur am Aktienmarkt gestiegen sind. Staats- und Unternehmensanleihen seien ebenfalls davon betroffen. Den Auslöser für den Abverkauf bei Anleihen sieht Nangle teilweise in der Stärke der US-Wirtschaft begründet. Ein weiterer Grund liege darin, dass dem Markt die Politik der US-Regierung ein stückweit missfalle – speziell die Steuerreform nach einer mehrjährigen Wachstumsphase und angesichts von Vollbeschäftigung sowie die Handelspolitik.
„Als mittel- bis langfristig orientierte Anleger beobachten wir den Anstieg der Risikoprämien mit Vorsicht“, schlussfolgert Nangle. „Zwar bieten sich uns gute künftige Cashflows nun zu einem niedrigeren Preis. Aber wir sind unsicher, wo die Anleihenrenditen und die Bewertungen der Anlageklassen im Allgemeinen schließlich landen werden.“ Denn einerseits lege das globale Wirtschaftswachstum offenbar nicht weiter zu, andererseits erscheine die fundamentale Stärke intakt.
Toby Nangle, Global Head of Asset Allocation, Columbia Threadneedle