Columbia Threadneedle: Bei Hochzinsanleihen stärker auf Laufzeiten als auf Durationen achten

Bei Hochzinsanleihen sollten Anleger der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge stärker auf die Laufzeiten als auf die Durationen achten. Denn wenn die Zinsen stiegen und der Anleihekurs unter den Kündigungspreis falle, sehe der Emittent möglicherweise von einer Kündigung der Anleihe ab. „In der Praxis kann dies dazu führen, dass sich die Duration bzw. Zinssensitivität der Anleihe genau zur falschen Zeit verlängert – nämlich in einem fallenden Anleihemarkt, in dem die Renditen steigen. Der Kursrückgang der Anleihe kann sich daher beschleunigen“, sagt Roman Gaiser, Leiter Portfoliomanagement im Bereich europäischer Hochzinsanleihen bei Columbia Threadneedle Investments. Columbia Threadneedle Investments | 03.07.2019 09:12 Uhr
Roman Gaiser, Leiter Portfoliomanagement europäischer Hochzinsanleihen, / © Columbia Threadneedle Investments, Columbia Threadneedle Investments
Roman Gaiser, Leiter Portfoliomanagement europäischer Hochzinsanleihen, / © Columbia Threadneedle Investments, Columbia Threadneedle Investments
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Ein Umfeld niedriger Zinsen wie aktuell sollte nach Ansicht von Columbia Threadneedle eigentlich dafür sorgen, dass Anleger sensibler auf Kursbewegungen reagieren. „Doch stattdessen wiegen sie sich häufig in einem falschen Gefühl von Sicherheit und unterscheiden dabei kaum zwischen kurzer Duration und kurzer Laufzeit“, sagt Gaiser. „Erst wenn die Volatilität im Zuge eines Ausverkaufs am Anleihemarkt – der bewirkt, dass sich die Duration einer kündbaren Anleihe deutlich verlängert – plötzlich zunimmt, wird der Unterschied vollends erfasst. Aber dann ist es bereits zu spät.“

Aus diesem Grund konzentriert Columbia Threadneedle sich bei der Risikosteuerung lieber auf die Laufzeit als auf die Duration einer Anleihe. „Wir konzentrieren uns von Anfang an auf den Fälligkeits- und nicht den Kündigungstermin und erreichen damit, dass das angestrebte Risiko- und Performanceprofil unserer Strategie besser vorhersagbar wird“, sagt Gaiser.

 Hintergrund

 Eine kündbare (bzw. tilgbare) Anleihe räumt dem Emittenten das Recht ein, die Anleihe vor dem festgelegten Fälligkeitstermin zurückzuzahlen, sodass sich ihre erwartete Laufzeit und Duration effektiv verkürzen. Solche Anleihen sind für Emittenten insoweit von Vorteil, als sie ihnen die Möglichkeit geben, die Schulden vorzeitig zu tilgen und sich bei fallenden Zinsen zu entsprechend niedrigeren Kosten zu refinanzieren. Wenn hingegen die Anleiherenditen steigen, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass bei kündbaren Papieren der Kündigungstermin wahrgenommen wird. So kann es beispielsweise passieren, dass eine Anleihe, von der die Anleger dachten, dass sie zum Kündigungstermin in drei Jahren getilgt wird, auf einmal bis zu ihrem Laufzeitende in fünf Jahren weiter bestehen bleibt – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Kurs der Anleihe. 

Beispiel

 Die kündbaren Anleihen von Ardagh Packaging, der irischen Tochtergesellschaft eines US-Behältnis- und Verpackungsherstellers, werden 2024 fällig, mit einem ersten Kündigungstermin im März 2020. Während es bis zur Fälligkeit der Papiere noch knapp fünf Jahre dauert, liegt ihr Kurs aktuell über dem Kündigungspreis für März 2020 – ein mögliches Indiz dafür, dass die Anleihe vorzeitig gekündigt wird. Aus diesem Grund bepreist der Markt diese Anleihen effektiv als einjähriges Risiko. Sollte indes eine Kündigung der Papiere weniger wahrscheinlich werden (z. B. bei einem breiten Ausverkauf am Markt oder bei Bonitätsproblemen), könnte die Duration (bzw. Zinssensitivität) auf das Niveau einer fünfjährigen Anleihe ansteigen. Fällt der Anleihekurs unter den Kündigungspreis – im Falle von Ardagh Packaging 101,375 EUR für den Kündigungstermin im März 2020 –, dann konzentriert sich der Markt entweder auf den nächsten Kündigungstermin oder den Endfälligkeitstermin. Die Duration verlängert sich also, und der Kursrückgang beschleunigt sich.

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