Columbia Threadneedle: USA dürften zuerst aus Corona-Krise herauskommen

Die USA dürften sich nach Ansicht der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments früher von der Corona-Krise erholen als Europa und Japan. Columbia Threadneedle Investments | 04.06.2020 12:27 Uhr
Maya Bhandari, Multi-Asset-Portfoliomanagerin, Columbia Threadneedle Investments / © Columbia Threadneedle Investments
Maya Bhandari, Multi-Asset-Portfoliomanagerin, Columbia Threadneedle Investments / © Columbia Threadneedle Investments
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„Wiegt man die Kosten des wirtschaftlichen Stillstands gegen die positiven Auswirkungen der Anreizmaßnahmen auf, dann ist gemäß unseren Basisprognosen damit zu rechnen, dass die US-Wirtschaft eine Art U-förmige Erholung verzeichnen und Ende nächsten Jahres wieder das Niveau vom vierten Quartal 2019 erreichen wird“, schreibt Multi-Asset-Portfoliomanagerin Maya Bhandari in einem aktuellen Kommentar. „Europa, das Vereinigte Königreich und Japan hingegen werden wahrscheinlich eine ausgedehntere Konjunkturabkühlung erleben, sodass sich ihr BIP erst nach Ende 2022 wieder auf den Stand vom letzten Jahr erholt.“ 

Global betrachtet erwarten die Experten, dass die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie länger anhalten, als derzeit allgemein angenommen wird. Zudem würden Unternehmen mit höheren Schulden aus der Krise hervorgehen. Risikoanlagen reagierten zwar sehr empfindlich darauf, wie sich das Wirtschaftswachstum – und die Unternehmensgewinne – künftig entwickeln. „Aber möglicherweise lässt die große Unsicherheit mit Blick auf diese Variablen und eine angemessene politische Reaktion zur Überbrückung der Einbrüche die Anleger über kurzfristige Bedenken ,hinwegsehen‘“, hofft Bhandari. 

Vor diesem Hintergrund hat Columbia Threadneedle während der Krise sowohl die Quantität als auch die Qualität der eingegangenen Risiken in ihren Multi-Asset-Portfolios erhöht. Da die Unternehmen jedoch mit höheren Schulden bzw. schlechteren Bilanzen aus der Krise hervorgehen dürften, konzentrieren die Experten sich sowohl bei Unternehmensanleihen als auch bei Aktien auf hochwertigere Unternehmen. Zudem sind sie bestrebt, die Abhängigkeit vom Konjunkturzyklus zu reduzieren. Bhandari: „Hierzu verringerten wir insbesondere unsere Positionen in britischen und japanischen Aktien zugunsten von US-Titeln.“ Neben US-Aktien bevorzugt die Fondsgesellschaft Werte aus Asien ohne Japan mit einem leicht zyklischen Engagement. 

Im Anleihenbereich setzt Columbia Threadneedle auf Unternehmensanleihen mit Investmentgrade-Ratings. Bhandari: „Die Spreads haben sich im Vergleich zu Ende März zwar inzwischen verengt, bleiben aber im Vergleich zu den langfristigen Durchschnittswerten preiswert, und die technischen Rahmenbedingungen haben sich dank einer wesentlich günstigeren Liquiditätslage und einer Wiederaufnahme der Emissionen am Primärmarkt verbessert.“ Zudem sollten hochwertige Unternehmensanleihen durch die politischen Maßnahmen gezielt unterstützt werden. Bei Staatsanleihen ist Columbia Threadneedle auf dem aktuellen Niveau zurückhaltend – vor allem, da sich durch die Versuche der politischen Entscheidungsträger, die Krise in den Griff zu bekommen, die Haushaltslage drastisch verschlechtern werde. 

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