Hintergrund für diese Positionierung sei das unsichere Umfeld, in dem es gelte, die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns gegen die riesigen Konjunkturpakete abzuwägen.
US-Werte bilden nach Ansicht von Columbia Threadneedle die eher defensive Komponente des Aktienportfolios. Denn zum einen beherberge der US-amerikanische Markt einige hochwertige Gewinner dieser Krise. „Die strukturellen Trends nehmen in Bereichen wie bargeldlose Zahlungen, Smart Working und Online-Konsum, um nur ein paar zu nennen, an Fahrt auf“, schreibt Ebtehadj. „Diese Trends dürften unseren Positionen in Titeln wie Microsoft, Mastercard und Amazon zugutekommen.“ Zum anderen sei der US-Markt eher binnenorientiert, weshalb er ein niedrigeres Beta in Bezug auf das Weltwirtschaftswachstum und den internationalen Handel aufweise. So seien im Jahr 2018 lediglich rund zwölf Prozent des US-BIP auf Exporte entfallen, gegenüber 47 Prozent in der Europäischen Union.
Gleichzeitig bilden asiatische Aktien die zyklische Komponente des Portfolios. Die Konjunktur in Asien hänge stärker vom Weltwirtschaftswachstum ab, da sich die Region während der Globalisierung der Lieferkette zur Werkbank der Welt entwickelt habe. Das Basisszenario von Columbia Threadneedle besteht zwar nicht in einer schnellen Erholung der Weltkonjunktur in V-Form. „Wir behalten jedoch angesichts der hohen Prognoseunsicherheit selektive Positionen in hochwertigen Zyklikern, die in Asien in Branchen wie der Technologie zu finden sind“, schreibt Ebtehadj. „Unser Fokus auf Qualität in Asien umfasst Unternehmen wie Samsung Electronics aus Korea. Dieses Unternehmen dürfte davon profitieren, dass China die Lieferkette für Technologie regionaler ausrichten möchte.“
Insgesamt erwartet Columbia Threadneedle, dass Aktien von Unternehmen mit soliden Bilanzen, hohen Free-Cashflows und ordentlichen Kapitalrenditen ein Gewinnwachstum verzeichnen, während zahlreiche andere Unternehmen unter der Last ihrer Schulden leiden. „Wie bereits erwähnt, sind viele dieser Unternehmen in den USA und den asiatischen Schwellenländern zu finden“, schreibt Ebtehadj.
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