Private Equity-Gesellschaften und US-Unternehmen seien gerade dabei, zuvor noch Opportunitäten zu nutzen. Daher sei die Aktivität bei Fusionen und Übernahmen momentan hoch. Andere Marktteilnehmer zögerten hingegen, aktuelle Chancen im Bereich Value-Arbitrage zu nutzen, die sich aus der relativen Unterbewertung britischer Aktien im Vergleich zu Titeln aus anderen Regionen ergäben. „Aber wer noch viel länger auf Gewissheit wartet, um endlich zu handeln, der dürfte die Chancen verpassen“, schreibt Colwell.
Momentan sind britische Aktien Columbia Threadneedle zufolge noch günstiger bewertet als vor einem Jahr. Colwell: „Internationale Unternehmen, die in Großbritannien gelistet sind, handeln im Schnitt mit einem zweistelligen prozentualen Abschlag auf das, was bei einem Listing auf dem europäischen Kontinent oder in den USA üblich wäre.“ Im Vergleich zum globalen Aktienindex MSCI Welt seien sie durchschnittlich 40 Prozent günstiger. „Dass der britische Markt weiterhin so unbeliebt ist, spiegelt das verbreitete Konsensdenken wider“, erklärt Colwell diese Unterbewertung. Gleichzeitig werde die aktuelle Zurückhaltung der Investoren die positive Dynamik verstärken, sobald sich ein Momentum zugunsten britischer Aktien entwickle.
Zudem hält Columbia Threadneedle britische Aktien auch aus Dividendensicht für interessant. Die Pandemie habe dazu geführt, dass Unternehmen ihre Ausschüttungen im April und Mai 2020 innerhalb kürzester Zeit gesenkt oder gestrichen hätten, um ihre Liquidität zu verbessern. „Seitdem haben sich die Bedingungen jedoch stabilisiert, das Blatt hat sich gewendet, und 60 Unternehmen haben ihre Dividenden bereits wieder bestätigt. Weitere werden folgen“, schreibt Colwell.
Interessierte LeserInnen finden hier den vollständigen Kommentar von Richard Colwell, Leiter für britische Aktien bei Columbia Threadneedle.