Die Dividendenzahlungen dürften nach Ansicht der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments in diesem Jahr um insgesamt zehn Prozent steigen. „Nach einem aus Dividendensicht schwierigen Jahr 2020 ist der Ausblick für 2021 positiv“, schreibt Jonathan Crown, Portfoliomanager des Threadneedle (Lux) Global Equity Income, in einem aktuellen Kommentar. Von den Unternehmen, die aus wirtschaftlicher Vorsicht oder aus Reputationsgründen beschlossen hatten, 2020 keine Dividenden zu zahlen, seien viele inzwischen zu Ausschüttungen zurückgekehrt – manchmal begleitet von Sonderdividenden. Crown: „Wir erwarten, dass sich dies fortsetzen wird.“
Bei denjenigen Unternehmen, die ihre Dividenden gekürzt haben, aber in Branchen tätig sind, die sich erholen, dürften sich die Ausschüttungen erholen oder zumindest besser durch Cashflows gedeckt werden. Dazu gehöre unter anderem die Automobilindustrie. „Aufgrund der hohen Rohstoffpreise dürfte auch der Rohstoffsektor ein starkes Dividendenwachstum von mehr als 15 Prozent verzeichnen“, schreibt Crown. Banken und Versicherer würden im späteren Jahresverlauf wahrscheinlich wieder Dividenden ausschütten. „Aber dies könnte länger dauern, als die Investoren es sich wünschen, da die Aufsichtsbehörden warten, bis wir wirklich über den Berg sind.“
Diejenigen Unternehmen, die 2020 keine Dividenden zahlen konnten, weil ihre Cashflows belastet waren, und die in nach wie vor angeschlagenen Branchen tätig sind, dürften dem Experten zufolge auch 2021 keine Dividenden ausschütten. Dies gelte etwa für die Unterhaltungs- sowie die Luft- und Raumfahrtindustrie. „Die Fokussierung auf nachhaltige Dividenden und Kapitalerträge ist in diesem Umfeld noch wichtiger als sonst“, schreibt Crown.
Zudem entdeckten Unternehmen und Aufsichtsbehörden zunehmend die Vorzüge von Aktienrückkäufen und Sonderdividenden im Vergleich zu klassischen Ausschüttungen – gerade auch im Hinblick auf die Flexibilität dieser Maßnahmen. „Dies lässt zu Jahresbeginn 2021 zwar auf generell höhere Dividenden und Kapitalerträge hoffen, aber dabei muss auch die Zusammensetzung dieser Kapitalerträge berücksichtigt werden“, schlussfolgert Crown.