Als Ergebnis der Wahl zum Deutschen Bundestag am 26. September 2021 dürfte die Fortsetzung einer Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge die höchste Stabilität für Märkte verheißen. „Den Status Quo beizubehalten geht üblicherweise mit weniger Unsicherheit und weniger Volatilität einher. Das wiederum bedeutet generell mehr wirtschaftliche und finanzielle Stabilität“, sagt Matthew Van de Schootbrugge, Portfoliomanager des Threadneedle (Lux) Pan European Equity Dividend. Nichtsdestotrotz könnten im Rahmen einer erneuten Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD infolge der neuen CDU-Parteiführung einige Veränderungen anstehen.
Dies gilt nach Ansicht von Columbia Threadneedle umso mehr für eine mögliche Koalition der CDU/CSU mit den Grünen. „Ein solches Szenario könnte zu etwas höherer wirtschaftlicher und finanzieller Unsicherheit für Märkte führen. Zudem sind geopolitische Auswirkungen denkbar, die Handel und Wirtschaft prägen könnten“, sagt Van de Schootbrugge. „Auf der anderen Seite wäre ein möglicher positiver Aspekt, dass im Rahmen einer grünen Agenda unser Planet, unsere Umwelt und die Menschen noch stärker priorisiert werden.“ Eine breitere Koalition, etwa unter Einbeziehung der FDP, könnte die nachhaltige Agenda der Wirtschaft weiter voranbringen und gleichzeitig extreme wirtschaftliche und politische Ansichten mildern. „Dies kann eine konsistentere Governance und Umsetzung ermöglichen.“
Die größte Unsicherheit, Volatilität und Instabilität für die Märkte wäre Columbia Threadneedle zufolge mit einer Koalition der Grünen mit den Linken verbunden. Van de Schootbrugge: „Die Absichten könnten gut sein, aber die Umsetzung und die Auswirkungen auf Märkte möglicherweise kontraproduktiv.“ Der Fondsmanager verweist darauf, dass die besten Lösungen für positiven Wandel und mehr Nachhaltigkeit häufig in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft gefunden würden. „Eine solche Koalition, die nicht im Einklang mit der Wirtschaft arbeitet, könnte dringend notwendige Innovationen und Investitionen in den Bereichen Klimawandel und sozialer Wohlstand hindern.“ Zudem bestehe in diesem Szenario die Möglichkeit von Steuererhöhungen, um angedachte Projekte zu finanzieren – unter Umständen auch auf Unternehmensseite. Miteinher ginge das Risiko, dass Unternehmen nicht mehr über die notwendigen Mittel verfügten, um etwa die Energiewende zu finanzieren.