Der Veränderungen auf der politischen Bühne Großbritanniens wirken sich kaum auf die Märkte aus, wie Craig Adey und James Thorne, Portfoliomanager von Columbia Threadneedle Investments, in einer aktuellen Analyse zum Ausblick für britische Small Caps feststellen. In einem Umfeld mit hoher Inflation dürften Aktien mit Qualitätswachstum, die mit Gewinnwachstum punkten können, den Markt bewegen. Das macht das britische Small-Cap-Universum zu einem attraktiven Anlageziel, um sich für die langfristige Erholungsbewegung zu positionieren, schreiben die Portfoliomanager von Columbia Threadneedle in einer aktuellen Marktanalyse.
Bereits in der Vergangenheit seien Anleger meist zu ängstlich vor dem Erreichen des Tiefpunkts an den Märkten gewesen und hätten damit sehr attraktive Einstiegsgelegenheiten verpasst. Den beiden Fondsmanagern zufolge deutet die fundamentale Analyse und der empirische Vergleich darauf hin, dass sich Anlegern aktuell eine der besten Möglichkeiten bei britischen Small Caps seit einem Jahrzehnt bietet. „Historisch betrachtet haben Small- & Mid-Caps in Großbritannien den breiten Markt nach zyklischen Aktienmarkteinbrüchen deutlich übertroffen, wobei ein Großteil der Outperformance auf die frühe Erholungsphase fiel“, schreiben Adey und Thorne.
Laut den beiden Fondsmanagern entwickeln sich Nebenwerte im Schnitt meist vier bis fünf Quartale vor Erreichen des Tiefpunkts am Aktienmarkt schlechter als Large Caps. Aktuell befinde sich der Markt im vierten Quartal. „Insofern könnten mit Blick auf die empirischen Daten gegen Ende des Sommers britische Nebenwerte wieder die Nase vorn haben.“ Den Tiefpunkt zu erwischen, das sogenannte ‚Bottom Fishing‘ sei sehr schwer. „Aber historisch gesehen dauert die anschließende Outperformance 18 Monate oder länger. Aus diesem Grund sollte man für die Erholung in diesem Segment investiert sein.“
Kleinere Unternehmen seien häufig in der Lage, sehr schnell auf ein neues Umfeld zu reagieren und dabei Innovationen hervorzubringen und ihren Marktanteil zu erhöhen. Die Underperformance in „risk off“-Phasen habe weniger mit einer Korrelation mit dem Bruttoinlandsprodukt oder schlechteren operativen Ergebnissen als vielmehr mit der Liquidität in dem Marktsegment zu tun. In den aktuellen Bewertungen sei bereits ein Gewinneinbruch von bis zu 40 Prozent über die kommenden 12-18 Monate eingepreist. „Wir halten das für eher unwahrscheinlich, zumal sich die Gewinneinbrüche nur in sehr konjunktursensitiven Branchen materialisieren dürfte“, schreiben die Investmentexperten von Columbia Threadneedle.
Daneben spräche auch die im Vergleich zu Nebenwerten aus den USA und der Eurozone niedrigere Bewertung für UK Small- und Mid-Caps. Das erhöhe die Wahrscheinlichkeit von Firmenübernahmen und -zusammenschlüssen. Selbst im aktuellen volatilen Umfeld habe es Übernahmeangebote für eine Reihe britischer Nebenwerte gegeben. Adey und Thorne sind zuversichtlich: „Sobald sich die Konjunktur aufhellt, dürfte eine verstärkte M&A-Tätigkeit die Performance positiv beeinflussen.“
Den Marktkommentar in englischer Sprache finden Sie hier.