Stehen erneuerbare Energien am Beginn eines „Virtuous Cycle“?

Columbia Threadneedle Investments | 17.11.2022 08:40 Uhr
Ben Kelly, ESG- und Impact-Analyst, Columbia Threadneedle Investments / © e-fundresearch.com / Columbia Threadneedle Investments
Ben Kelly, ESG- und Impact-Analyst, Columbia Threadneedle Investments / © e-fundresearch.com / Columbia Threadneedle Investments
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Menschen unterschätzen häufig die Dynamik von technologischem Wandel und das daraus resultierende Wachstum, da sie ihre Prognose an den Status Quo knüpfen. Laut einem aktuellen Marktbericht von Columbia Threadneedle Investments wird auch die Wachstumsdynamik erneuerbarer Energien noch stark unterschätzt. Das gelte selbst für Expertenschätzungen. So musste die Internationale Energie Agentur (IEA) immer wieder ihre Prognosen deutlich nach oben korrigieren: 2009 prognostizierte sie für 2015 eine Solarenergie-Kapazität von 5 GW. Die Zahl wurde noch im Jahr der Prognose um 3 GW übertroffen, und 2015 wurden bereits 56 GW aus Photovoltaik erzeugt. Das habe jedoch nicht die Prognosegüte verbessert: Selbst die Vorhersage von 2019 für das Folgejahr wurde um 50% unterschätzt. „Wenn Anleger das Renditepotenzial des Megatrends Dekarbonisierung betrachten, sollten sie sich die enormen Effizienzsteigerungen, die Kostendegression, und die Überschreitung von Kipppunkten vor Augen führen. Hinzu kommt, dass einige Regionen der Welt Entwicklungsschritte wie z. B. den Bau von Kohlekraftwerken überspringen können“, schreibt Ben Kelly, ESG- und Impact-Analyst von Columbia Threadneedle Investments.

Beispiel Elektromobilität
Als Beispiel führt der Autor die Verbreitung von E-Fahrzeugen an. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen treibe die Nachfrage nach zusätzlichem Strom. Das führe wiederum zu erhöhter Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, sorge dort für Kostensenkungen und lasse die Betriebskosten für Elektromobile sinken. In der Folge wachse die Verbreitung von E-Fahrzeugen. „Ein Beispiel liefert Mercedes Benz Group, die 2020 für 2021 eine Verdopplung des Absatzes von E-Fahrzeugen prognostizierte. Die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2021 wiesen jedoch bereits auf eine Vervierfachung des Absatzes hin“, schreibt Kelly. Schätzungen zufolge dürfte 2024 bis 2026 die Kostenparität zwischen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor und Elektrofahrzeugen erreicht sein. „Das könnte ein möglicher Kipppunkt für eine weitere Beschleunigung der Elektromobilität sein“, so Kelly. „Auch sinkende Bedenken in Bezug auf die Reichweite oder den Wiederverkaufswert könnten die Entwicklung sprunghaft beschleunigen.“

Emissionsreduktion um 80 % bis 2040 möglich
Alle Formen der erneuerbaren Energien (einschließlich Wasserkraft und Kernenergie) sorgen heutzutage für knapp 40 % der gesamten weltweit erzeugten Elektrizität. Dieser Anteil gehe auf eine exponentielle Senkung der Kosten für erneuerbare Energien zurück. Dies sei wiederum auf politische Unterstützung und die Notwendigkeit zur Reduktion der CO2-Emissionen zurückführen. Ein Team um Oxford-Wissenschaftler Matthew Ives geht in einem Szenario davon aus, dass erneuerbare Energien das Potenzial haben, das derzeitige Energiesystem radikal zu verändern. Das exponentielle Wachstum beginne zwar von einer kleinen Basis, werde aber ab 2025 zu signifikanten linearem und nicht-linearem Wachstum führen und eine Reduzierung der Emissionen um 80 % bis 2040 bewirken. Im Gegensatz zu den IEA-Szenarien habe der Wissenschaftler nicht einmal die Notwendigkeit, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung einzusetzen, in seinem Szenario berücksichtigt. Ben Kelly nennt einen wichtigen Faktor für die Beschleunigung: „In einigen Schwellenländern wird die wachsende Nachfrage nach Energie direkt durch erneuerbare Quellen befriedigt, sie überspringen die Phase der fossilen Energieproduktion.“

Von Ben Kelly, ESG- und Impact-Analyst von Columbia Threadneedle Investments

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