Ausblick 2025: Zinssenkungen und Gewinne beflügeln Aktienmärkte, Kriege und Politik erhöhen Risiken

Das Umfeld für Aktien wird günstiger: Die Zinsen sinken allmählich und auch die Fundamentaldaten sind stark. „Dennoch könnten im kommenden Jahr Risiken durch geopolitische Unsicherheiten überwiegen“, warnt Melda Mergen, Global Head of Equities bei Columbia Threadneedle Investments. In ihrem Ausblick erläutert sie, wie Anleger das neue Marktumfeld manövrieren können, welche Rolle Inflation und die Politik dabei spielen und warum Diversifizierung einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Columbia Threadneedle Investments | 12.12.2024 14:40 Uhr
Melda Mergen, Global Head of Equities bei Columbia Threadneedle Investments / © e-fundresearch.com / Columbia Threadneedle Investments
Melda Mergen, Global Head of Equities bei Columbia Threadneedle Investments / © e-fundresearch.com / Columbia Threadneedle Investments

Die Aktienmärkte werden 2025 durch potenzielle geopolitische Konflikte und politische Unsicherheit bestimmt – trotz der starken Fundamentaldaten der Unternehmen und der aktuellen Innovationstrends. Eine große Herausforderung für Anleger ist nun, in diesem neuen Umfeld die richtigen Chancen zu identifizieren. Die makroökonomische Situation hat sich verändert, und dank der niedrigeren Zinssätze hat sich der finanzielle Druck auf Unternehmen und Verbraucher etwas verringert. Es gibt immer Risiken, doch Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten, die das schwierige operative Umfeld der letzten Jahre gemeistert haben, dürften ihren Vorsprung auch weiterhin verteidigen.

Arbeitsmarkt und niedrigere Zinsen stützen Aktienperformance

Das Umfeld für Aktien wandelt sich: Ein wichtiger Meilenstein war dieses Jahr die Entscheidung der US-Notenbank, den Lockerungszyklus einzuleiten. In Zukunft werden die Kapitalkosten für Unternehmen dementsprechend wahrscheinlich niedriger sein – und es dürfte ihnen leichter fallen, Entscheidungen über die Kapitalzuteilung zu treffen und langfristig zu planen.

Anleger sollten jedoch beachten, dass die Zinssätze derzeit rückläufig sind, weil die Inflation sinkt. Falls die Notenbanken dagegen die Zinsen senken, um einer Rezession entgegenzuwirken oder falls die Inflation wieder ansteigt, dann kann sich das negativ auf die Aktien auswirken. Zudem sind die Zinssätze im historischen Vergleich immer noch auf einem hohen Niveau. Daher muss unbedingt geprüft werden, wie sich die Ausgaben der Unternehmen in diesem Umfeld gestalten. Auch der Arbeitsmarkt ist ein entscheidender Faktor für die allgemeine Verfassung der Wirtschaft. Zwar verschärft sich hier die Lage, aber die Arbeitslosenquote ist nach wie vor relativ niedrig und es werden viele neue Stellen geschaffen.

Sektorübergreifende Outperformance in den USA, niedrige Bewertungen in Europa und China

Aus historischer Sicht erscheinen die Aktienbewertungen auf der Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses weiterhin überzogen, insbesondere in den USA. Die Bewertungen stützen sich jedoch auf solide Gewinne und sind somit gerechtfertigt. Die starken Erträge verteilen sich heute auf eine große Breite an Sektoren – anders als in den vorangegangenen Jahren, als die „Glorreichen Sieben“ (Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, NVIDIA und Tesla) die gesamte Marktperformance fast allein stemmten.

Auch ein Blick auf den Rest der Welt lohnt sich, und Anleger können attraktive Bewertungen außerhalb der USA für sich nutzen. Die Kurse in den meisten europäischen Industrieländern sind im Vergleich zu den letzten zehn Jahren relativ günstig. Das gilt auch für China. Das Unterscheidungsmerkmal „günstig“ vs. „teuer“ ist zwar per se keine erfolgversprechende Anlagethese, kann aber ein nützlicher Indikator sein, um die allgemeine Marktmeinung zu hinterfragen und Allokationen auf Länderebene zu bewerten.

Wachstumstrends konkurrieren mit geopolitischen Konflikten

Während in den letzten Jahren vor allem makroökonomische Faktoren für Unsicherheit sorgten, steht heute die geopolitische Situation im Vordergrund. Auch im Jahr 2025 wird dieses Risiko mit ziemlicher Sicherheit hoch bleiben. Für global tätige Unternehmen bedeuten diese Konflikte ein zunehmend schwieriges Geschäftsumfeld, und die Gesamtkosten werden steigen. Sie müssen also widerstands- und anpassungsfähig sein, während sich ihr Geschäfts- und Marktumfeld weiter verändert. Nachdem die US-Wahlen nun vorbei sind, konzentrieren sich Anleger für den Augenblick darauf, wie sich eine zweite Amtszeit Donald Trumps politisch auswirkt und welche Konsequenzen sich daraus für ihre Anlagen ergeben.

Anleger können auch 2025 langfristige Wachstumstrends nutzen. Dazu zählen künstliche Intelligenz (KI), die Energiewende oder auch hochdynamische Innovationen in Sektoren wie dem Gesundheitswesen. Die Technologien werden immer ausgereifter und effektiver, wodurch sich auch die damit verbundenen Chancen ständig weiterentwickeln. Die meisten Menschen denken KI immer noch als reines Technologie-Thema, doch tatsächlich schafft sie sektorübergreifende Chancen. Aktuell steigen beispielsweise die Infrastrukturinvestitionen, um KI in alle Arten von Geschäftsmodellen zu integrieren. Es lohnt sich also, diese größeren Wachstumsthemen im Auge zu behalten.

Selektivität und Diversifizierung werden entscheidender Faktor

Wie in jedem anderen Jahr wird es an den Aktienmärkten sowohl Risiken als auch Chancen geben. Anleger werden auch 2025 weiterhin die Nachhaltigkeit der Marktrenditen hinterfragen, insbesondere in den USA. Obwohl das Umfeld angesichts niedrigerer Zinsen, hoher Gewinne und einer Innovationswelle günstig für Aktien ist, könnten geopolitische Unsicherheiten und die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt die Risiken eines Abschwungs erhöhen. Doch wer sich auf Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten konzentriert und auch außerhalb der USA nach Chancen Ausschau hält, kann dem neuen Umfeld mit Zuversicht entgegentreten.

Von Melda Mergen, Global Head of Equities bei Columbia Threadneedle Investments

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