Innovation und Protektionismus sind ein guter Mix für US-Nebenwerte

War Donald Trump wirklich die bessere Wahl für den Aktienmarkt? Seit Jahresanfang schneiden US-Aktien schwach ab. Anders US-amerikanische Small Caps: „Die binnenmarktorientierten Nebenwerte profitieren von der protektionistischen Politik Trumps sowie ihrer eigenen Innovationskraft“, sagt Andrew Smith, Client Portfolio Manager US-Aktien bei Columbia Threadneedle Investments. Im Marktkommentar erklärt er, warum aktuell gerade US-Nebenwerte attraktiv sind, wo Anleger Chancen finden können und welche Titel besonders hervorstechen. Columbia Threadneedle Investments | 11.03.2025 10:19 Uhr
Andrew Smith, Client Portfolio Manager US-Aktien bei Columbia Threadneedle Investments / © e-fundresearch.com / Columbia Threadneedle Investments
Andrew Smith, Client Portfolio Manager US-Aktien bei Columbia Threadneedle Investments / © e-fundresearch.com / Columbia Threadneedle Investments

US Small Caps sind unterbewertet. In den vergangenen Jahren haben Large Caps Nebenwerte weit überholt, nicht zuletzt aufgrund der außergewöhnlichen Performance der Magnificent 7. Die niedrigen Bewertungen bieten jedoch auch Chancen für Anleger. Denn kleinere US-Firmen dürften von der Politik Donald Trumps profitieren. Dann könnte es zu einer Neubewertung kommen und die Kurse zu den größeren Unternehmen aufschließen – zur Freude jener Anleger, die rechtzeitig und günstig in die vielversprechendsten Unternehmen investiert haben.

US-Nebenwerte profitieren von Trumps Politik

Dank seines Erdrutschsiegs bei den Wahlen konnte Donald Trump eine Reihe an Maßnahmen anstoßen, die Nebenwerten einen Schub geben und ihr Gewinnwachstum verbessern dürften. Besonders profitieren kleinere Unternehmen von der Ausrichtung auf die Binnenwirtschaft, der Deregulierung und dem Protektionismus, denn sie erwirtschaften – anders als die international ausgerichteten Großkonzerne – durchschnittlich 80 Prozent ihrer Einnahmen im Inland.

Auch die makroökonomischen Bedingungen begünstigen US-Nebenwerte: Die US-Binnenwirtschaft ist entgegen den Erwartungen äußerst gesund und bietet ein günstiges Umfeld, die Inflation ist gesunken und der Arbeitsmarkt robust. Gleichzeitig hat die Federal Reserve die Zinsen seit September 2024 um 100 Basispunkte gesenkt. Kleinere Unternehmen haben in der Regel – und im Gegensatz zu den Large Caps – einen höheren Verschuldungsgrad mit variabel verzinsten Schulden und sind dadurch gegenüber Zinsänderungen empfindlicher. Sinken die Zinsen, können sie sich günstiger refinanzieren. Der Arbeitsmarkt scheint ebenfalls robust und ist ein weiterer positiver Motor für das Wachstum der Nebenwerte.

Chancen durch Selektion und Fehlbewertungen

Besonders spannend sind Unternehmen am unteren Ende der Marktkapitalisierung. Dieses Marktsegment hat am zuverlässigsten das größte Alpha erwirtschaftet, und selbst erfolgreiche Unternehmen verbleiben in der Regel noch im Bereich der Nebenwerte – so können wir sie länger behalten und müssen sie aufgrund ihrer Größe nicht allzu schnell verkaufen. Gleichzeitig sind kleine Unternehmen nur schwach durch Research abgedeckt – und die Ineffizienz und die Fehlbewertungen bieten Anlegern Chancen. Doch gerade deswegen ist Selektivität gefragt. Um über alle Zyklusphasen hinweg Alpha zu erzielen, suchen wir nach Unternehmen, die ihre Fundamentaldaten und Geschäftsmodelle kontinuierlich verbessern: Sie sichern sich nachhaltig Marktanteile und können Rentabilität, freie Cashflows sowie hohe Renditen vorweisen. Solche Unternehmen sind gut positioniert, um langfristig besser abzuschneiden als die Konkurrenz.

Innovative Industrie- und Finanztitel attraktiv

Als Stockpicker schauen wir eher auf individuelle Unternehmen als Sektoren, doch sehen dennoch gewisse Trends. Interessant ist beispielsweise der Finanzsektor. Er macht einen erheblichen Teil der Small-Cap-Benchmark aus – insbesondere regionale Banken – und könnte zu den Nutznießern von Donald Trumps geplanten Deregulierungen und Steuersenkungen gehören.

Auch Industriewerte sind attraktiv. Sie erhalten weiterhin Rückenwind von den vielen Industrie- und Infrastrukturinitiativen aus der Biden-Ära, die noch in Kraft und deren Mittel bereits fest eingeplant sind. Ein interessantes Industrieunternehmen ist Champion Homes. Das Unternehmen ist der zweitgrößte Hersteller von Fertighäusern in den USA und verkauft zudem Wohnmobile. Des Weiteren betreibt es ein Netz von Einzelhandelsverkaufsstellen und bietet damit verbundene Transportdienstleistungen an. Das Unternehmen wird das Angebot seiner Genesis-Hausmodelle ausbauen und weiterhin Anteile von kleinen regionalen Wettbewerbern übernehmen. Die Bruttomargen dürften angesichts der Preissetzungsmacht, der operativen Verbesserungen und der positiven Entwicklung bei den Liefermengen ebenfalls robust bleiben. Champion Homes sollte zudem davon profitieren, dass die Nachfrage nach Fertighäusern steigt – dank attraktiverer Kredite durch Finanzierungsprogramme und Vorschläge wie jene der Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac.

Ein weiteres Beispiel aus dem Industriesektor ist SiTime, ein führender Anbieter von siliziumbasierten Zeitmessungssystemen. Das Unternehmen treibt den Übergang von einer mittlerweile 70 Jahre alten kristallbasierten Technologie zu Systemen voran, die auf Silizium basieren. SiTime ist bisher nur in einen kleinen Teil des Oszillatormarktes vorgedrungen, doch die langfristigen Wachstumschancen sind gut. Seine Schlüsselinnovation – das mikroelektromechanische System (MEMS) mit seinen erheblichen Leistungs- und Lieferkettenvorteilen – dürfte dem Unternehmen erhebliche Marktanteile verschaffen. Nach einigen Jahren der Investitionsphase und den jüngsten Produkteinführungen ist SiTime jetzt gut positioniert, um langfristigen Umsatz und Gewinn zu erzielen.

Von Andrew Smith, Client Portfolio Manager US-Aktien bei Columbia Threadneedle Investments

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