Nicht der neue Zins, aber ein nötiger Zinsersatz
„Anleger wollen mit ihren Investments Geld verdienen. Die Suche nach regelmäßigem Einkommen bzw. laufenden Erträgen bleibt im extremen Niedrigzinsumfeld elementar“, sagt Laurent van Tuyckom, Senior-Portfoliomanager bei Degroof Petercam AM. „Wenn Anleihen keine oder nur sehr geringe Zinsen abwerfen, muss sich der Blick der Anleger zwangsläufig auch auf die Aktienmärkte richten. Eine gute Alternative im Zinsdilemma sind Dividendenaktien. Sie sind naturgemäß nicht der neue Zins, aber eine sehr attraktive Ertragsquelle“, führt der Aktienexperte weiter aus.
Da Dividenden zwangsläufig mit Aktieninvestments verbunden sind, verweisen manche Experten auf die vermeintlich erhöhten Risiken an den Aktienmärkten. „Grundsätzlich sind Aktien risikoreicher als Anleihen. Doch sollte man bedenken, dass Dividendenaktien ein wesentlich geringeres Risikoprofil als der breite Aktienmarkt aufweisen. Das zeigt sich auch darin, dass sich Dividendenaktien weniger anfällig für wirtschaftliche Abschwünge zeigen. Um das Vertrauen der Investoren nicht zu erschüttern, werden Ausschüttungen in der Regel nicht so stark gekürzt wie es die Gewinnrückgänge erwarten lassen“, betont Laurent van Tuyckom. Außerdem verweist der Experte darauf, dass man bei den aktuellen Zinsen an den Anleihemärkten ohnehin differenzieren müsse. Denn so manchen höheren Zins müssten sich Anleger in Form bereits hoher Risiken und Bewertungen teuer einkaufen.
Auf Dividenden ist Verlass
Dividenden sollten auch auf lange Sicht eine gute Einkommensalternative bleiben. Der Manager des DPAM Invest B Equities Dividend Europe begründet dies mit den Entwicklungen an den Zinsmärkten: „Nachdem vieles bereits auf ein baldiges Ende der Niedrigzinsphase hingedeutet hat, gehen die Erwartungen nun in Richtung eines weiterhin sehr niedrigen Zinsniveaus. Der Zinserhöhungszyklus in den USA ist bereits gestoppt worden, und in Europa sind erste Zinserhöhungen in weitere Ferne gerückt“.
Die derzeitige Attraktivität von Dividendenaktien zeigt sich anhand des Renditeabstands zu festverzinslichen Papieren. So liegt der Spread in Europa gegenüber Investment Grade-Unternehmensanleihen mit aktuell 6 Prozent auf einem historischen Rekordwert. „Die hohe Ertragseffizienz und die defensivere Charakteristik im Vergleich zum breiten Aktienmarkt machen Dividendenaktien zu einem wichtigen Instrument zur Diversifizierung von Anlegerportfolios – ein Sachverhalt, der durch die weiterhin unkonventionelle Notenbankpolitik auch längerfristig Bestand haben wird“, fasst Laurent van Tuyckom die Vorzüge von Dividendenaktien zusammen.
‚Bond proxies‘ und ‚Aristokraten‘ mit Schwächen
Traditionelle Dividendenansätze legen üblicherweise strategische Schwerpunkte. Der sogenannte ‚Bond proxy‘-Stil favorisiert Titel mit einem rentenähnlichen Profil aus klassischen Dividendenbranchen wie Telekommunikation oder Versorger, die in der Regel empfindlich auf steigende Zinsen reagieren und sich eher durch Dividendenstabilität als durch Dividendenwachstum auszeichnen. Die Sektor-Diversifikation ist bei diesem Ansatz beschränkt, und der Fokus liegt eher auf Large Caps mit hoher Marktkapitalisierung. Die für die Titelauswahl zugrunde liegende Dividendenschwelle, also die Dividendenrendite, die für die Aufnahme in das Portfolio mindestens erreicht werden muss, ist häufig ein aus der Vergangenheit stammender Wert, den das gesamte Portfolio lediglich im Durchschnitt erzielen muss.
Demgegenüber weist der sogenannte ‚Dividenden-Aristokraten‘-Ansatz zwar eine Neigung zu Qualitätsunternehmen mit über Jahre wachsenden Ausschüttungsquoten auf. Diese Aktien werden allerdings häufig mit bereits hohen Bewertungen gehandelt. Darüber hinaus erfolgt die Einzeltitelauswahl nicht anhand fixer oder dynamisch angepasster Dividendenschwellen.
Laurent van Tuyckom plädiert für einen Ansatz, der weder vom ‚Bond proxy‘- noch vom ‚Aristokraten‘-Stil geprägt ist. Dafür sucht er nach Unternehmen, die Dividendenwachstum bieten wann immer es möglich ist. So ergibt sich eine breitere Diversifikation auch in atypische Dividendensegmente sowie kleine und mittelgroße Unternehmen abseits des üblichen Dividenden-Mainstreams.
„Wir schauen strikt auf die Bewertungen und legen zugleich eine dynamische, in die Zukunft gerichtete Dividendenschwelle fest – und das für jede einzelne Aktie im Portfolio. Aktien, die diese Schwelle nicht erreichen, kommen auch nicht ins Portfolio. Ausnahmen, wie sie Manager von Bond proxy-Portfolios gerne machen, kommen für uns nicht in Frage“, erklärt der Degroof Petercam-Fondsmanager.
Neben solchen festen Vorgaben im Investmentprozess basiert die Einzeltitelauswahl und Portfoliokonstruktion der Dividendenaktienfonds DPAM Invest B Equities Europe Dividend und DPAM Invest B Equities World Dividend auf einer starken Überzeugung des Managementteams. Dieses Gesamtpaket ist gut gerüstet, um für Anleger auch zukünftig die so dringend benötigten Erträge einzusammeln – unabhängig davon, wohin die Reise bei den Zinsen und der Konjunktur geht.