Frederiek van Holle: Volatilitätsparadoxon kann Rezessionen tiefer und länger machen

Kommentar von Frederiek van Holle, Head of Quant Solutions bei DPAM, zur Zentralbankpolitik im aktuellen Umfeld: DPAM | 20.08.2019 10:23 Uhr
Frederiek van Holle, Head of Quant Solutions, Degroof Petercam / © Degroof Petercam
Frederiek van Holle, Head of Quant Solutions, Degroof Petercam / © Degroof Petercam
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„Von negativen Renditen über negative Zinskurven bis hin zu negativen Zinssätzen für Baufinanzierungen: Für mich ist es immer noch unnatürlich, all das zu sehen. Negative Renditen sollen Investitionen und den Konsum über den Kanal der Kreditvergabe anregen. Normalerweise sind die Zinsaufwendungen des einen das Einkommen von jemand anderem, der dieses wiederum (teilweise) ausgibt, was zu einem Einkommen für wieder jemand anderen führt. Doch dieser Geldmultiplikator-Effekt wird untergraben, wenn die Renditen noch tiefer in den negativen Bereich fallen. Das wird Menschen dazu veranlassen, lieber Bargeld zu halten. Wenn immer mehr Menschen anfangen, Bargeld unter ihrer Matratze zu horten, wird sich der Prozess der Geldvermehrung verlangsamen und die positiven Auswirkungen negativer Renditen werden geringer. Ich frage mich, ob es Grenzen für diese unerforschten geldpolitischen Maßnahmen gibt?

Die Märkte glauben auch heute noch, dass die Zentralbanken in der Lage sind, das stark verflochtene und komplexe Finanz- und Wirtschaftssystem zu managen. Ich denke, das System ist anfälliger geworden. In einem Umfeld geringer Volatilität (obwohl die Volatilität in den letzten Wochen zugenommen hat), niedriger Kreditkosten und mäßig glaubwürdiger Zentralbanken könnte die Reaktion des Finanzsystems auf Schocks nicht-linear ausfallen. Wenn das System der niedrigen Volatilität zu mehr Leverage führt (was der Fall ist, wenn die niedrigen Zinsen die Kreditvergabe anregen), werden die Volatilitätsspitzen in Krisenzeiten extremer werden. Dieser auch als „Volatilitätsparadoxon“ bezeichnete Effekt kann dazu führen, dass Rezessionen in ihrer Ausprägung tiefer und länger sind.

Selbst wenn wir davon ausgehen, dass die Zentralbanken weiterhin die Kontrolle haben, zeigt die weitere Eskalation des Handelskrieges in der vergangenen Woche, dass externe Ereignisse durchaus einen Einfluss auf die Politik der Zentralbanken haben. Ihre Impulse werden durch die negativen Auswirkungen des anhaltenden Handelskrieges konterkariert. Nach den angekündigten erhöhten Einfuhrzöllen von US-Präsident Trump vor zwei Wochen schlug China prompt zurück, indem es seine Währung die wichtige Marke von 7 Yuan pro US-Dollar durchbrechen ließ. Trump beschuldigte China sofort, ein Währungsmanipulator zu sein. Und das Spiel geht weiter.....“

Frederiek van Holle, Head of Quant Solutions, Degroof Petercam

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