DPAM-Anleihen-Chefstratege: Keine Korrektur im Sinne von 1994 bzw. 2013

DPAM | 26.02.2021 14:34 Uhr
Peter De Coensel, Chefanlagestratege für Anleihen bei DPAM / © DPAM
Peter De Coensel, Chefanlagestratege für Anleihen bei DPAM / © DPAM
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Die Staatsanleihenmärkte befinden sich aktuell weder in einer Korrektur im Stil von 1994 noch von 2013. Diese Ansicht vertritt Peter De Coensel, Chef-Anleihenstratege bei DPAM. Während die damaligen Rückschläge eindeutig von geldpolitischen Überraschungen und aggressiven Ausschlägen der Laufzeitprämien angetrieben wurden, gestaltet sich die aktuelle Situation komplizierter. Sie ist geprägt von einem Spannungsfeld zwischen Änderungen der drei Einflussgrößen Laufzeitprämien, reale Renditen und Inflationserwartungen.

Gerüchte über ein Auslaufen der quantitativen Maßnahmen in den USA im Laufe des Jahres 2022 und eine erste Anhebung der US-Leitzinsen im zweiten Halbjahr 2023 gewinnen an Fahrt. Wie hoch aber sind die Chancen, dass die US-FED dem Druck der Märkte nachgibt, während wir von April bis Juni eine höhere Inflation erleben? Wie stehen die Chancen, dass die FED einen politischen Fehler begeht, während sie mit höherem Wachstum und höherer Inflation über ihren üblichen Projektionshorizont konfrontiert ist? Der Markt testet gerade, ob die FED ihre neuen Regeln für das flexible durchschnittliche Inflationsziel einhält. Ein geldpolitischer Fehler könnte zu einer weiteren Versteilerung der Renditekurve führen, da Anleiheninvestoren mehr Laufzeitprämienschutz verlangen würden. Die Geldpolitik steht in direktem Zusammenhang mit der Entwicklung und dem Ausmaß einer negativen oder positiven Laufzeitprämie. Die Kombination aus reflationären Impulsen, die die Inflationserwartungen und das reale Wachstum stützen, und der Aufhebung der geldpolitischen Verankerung, die die Laufzeitprämie in die Höhe treibt, hat das Potenzial, die 10-jährigen US-Renditen über 2,00 % zu heben.

Tatsächlich wurde der Anstieg der Breakeven-Renditen seit April 2020 durch niedrigere Realrenditen und einen maßvollen Anstieg der Nominalrenditen angetrieben. In der vergangenen Woche änderte sich diese Dynamik. Inflationsgebundene US-Staatsanleihen (TIPS) wurden am Markt stärker abverkauft als ihre nominalen Pendants. Die Anleihenmärkte haben den Punkt erreicht, an dem sie einschätzen, dass die kombinierte Wirkung von geld- und fiskalpolitischen Initiativen die potenziellen Wachstumsraten in den nächsten drei bis fünf Jahren anheben könnte. Das ist gut so. 10-jährige US-Treasuries könnten sich Peter De Coensel zufolge in einem solchen kurzfristigen Reflationsszenario in Richtung des Bereichs von 1,45 % bewegen. Unter Berücksichtigung eines Anstiegs des Wirtschaftswachstums und einer zusätzlichen Dosis Laufzeitprämie sieht das DPAM-Basisszenario immer noch 1,60 % für 10-jährige US-Renditen bis Ende 2021 vor.

Höhere potenzielle Wachstumsraten verbinden sich direkt mit höheren Realrenditen. Wenn jedoch die realen (und nominalen) 10-jährigen US-Renditen um weitere 60 bis 75 Basispunkte gegenüber dem Schlusswert von -0,81 % (bzw. 1,34 %) per 19.2.2021 ansteigen würden, weil eine frühzeitige Straffung der Geldpolitik (QE-Tapering oder Leitzinsanhebung) befürchtet wird, könnten die Aktienmärkte in Panik geraten. Auch das wäre nach Ansicht von Anleihenexperte De Coensel eine gute Nachricht für festverzinsliche Anleger, da dies Gelegenheiten für Schnäppchen an den Anleihenmärkten darstellen würde.

Sehen wir der Realität ins Auge: Wir können davon ausgehen, dass 2021 ein herausforderndes Jahr für Anleiheninvestoren sein wird. Ein Blick in die Vergangenheit macht aber Mut: Während 1994 und 2013 düstere Jahre waren, haben sich die Anleihenmärkte in den Jahren 1995 und 2014 glänzend entwickelt!

Den vollständigen Kommentar von Peter De Coensel finden interessierte LeserInnen hier als PDF-Dokoument.

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