Preise steigen langsamer – sind inflationsgebundene Anleihen noch von Nutzen?

Ist das Inflationsproblem gelöst? Und ist damit die Zeit vorbei für inflationsgebundene Anleihen? Diesen beiden Fragen ist Raffaele Prencipe, Fixed Income Portfolio Manager bei DPAM, auf den Grund gegangen. DPAM | 23.02.2023 13:05 Uhr
Raffaele Prencipe, Portfolio Manager bei DPAM / © e-fundresearch / DPAM
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Die Inflationsraten sinken, das Risiko bleibt hoch 

  • Die Gesamtinflation dürfte in den kommenden Monaten rückläufig bleiben. Mittelfristig ist jedoch unklar, wie lange es dauern wird, bis die „Nachholausgaben“ nachlassen und der Arbeitsmarkt sich abschwächt. Langfristig erwarten viele eine Rückkehr zu niedriger Inflation, schwächerem Wachstum und Produktivität sowie niedrigen Zinsen. 
  • Es gibt jedoch mehrere Risiken: Die De-Globalisierung kann zu steigenden Kosten für die Versorgung mit Gütern, der ökologische Umbau zu höherer Nachfrage führen. Die Zentralbanken könnten ihre Inflationsziele von 2 auf 3 % anheben. 
  • Milliarden von Wirtschaftsakteuren richten sich nach dem, was sie an zukünftiger Inflation erwarten. Auch das kann die Ungewissheit erhöhen, denn diese Erwartungen können irrational sein.

Inflationsgebundene Anleihen können weiter schützen 

  • Weichen die Erwartungen von der tatsächlichen Entwicklung ab, können inflationsgebundene Anleihen schützen. Während der aktuellen Inflationswelle gingen die Marktteilnehmer davon aus, dass die Zentralbanken ihr 2 %-Ziel bald erreichen. Nimmt man die Differenz zwischen nominalen und realen Renditen (Break Even) als Maß für die Inflationserwartungen, so lag diese in den USA und der Eurozone mit Blick auf 5 Jahre nie über 3,8 %. Angesichts von durchschnittlich über 7 % Verbraucherpreisanstieg in den vergangenen anderthalb Jahren war diese eine erhebliche Unterschätzung! 
  • Inflationsgebundene Anleihen schneiden besser ab als „nominale“ Anleihen, wenn die tatsächliche Inflation zum Zeitpunkt des Kaufs höher ist als die am Markt erwarteten. Wenn Sie am 1.1.2021 eine inflationsgebundene US-Anleihe mit einer Laufzeit von 5 Jahren gekauft hätten, läge ihre Gesamtrendite bis heute im positiven Bereich – im Vergleich zu einem Verlust von rund -9 % für eine 5-jährige Nominalanleihe. 
  • Sowohl die realen als auch die nominalen Renditen sind deutlich gestiegen. Obwohl sich die Break-Even-Werte in der Kontraktionsphase eines Konjunkturzyklus in der Regel nach unten bewegen, könnten 2,2 und 2,3 % für 10-jährige inflationsgebundene Anleihen immer noch einer Unterschätzung gleichkommen. 
  • Daher können inflationsgebundene Anleihen weiterhin eine Rolle für den Schutz eines festverzinslichen Portfolios spielen, auch wenn das Schlimmste hinter uns liegt. 

Von Raffaele Prencipe, Portfolio Manager bei DPAM

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