DPAM-CEO Kolume: „Wir stehen am Anfang eines gesunden Anleihemarktes“

Peter De Coensel, CEO von DPAM, hat viele Jahre lang Rentenfonds gemanagt. Derzeit blickt er optimistisch auf die Anleihenmärkte. DPAM | 14.11.2023 14:06 Uhr
Peter De Coensel, CEO DPAM / © e-fundresearch.com / DPAM
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Die Anleihemärkte sind von einer extrem teuren zu einer billigen Bewertung übergegangen. Es fühlt sich an wie eine Zeitreise zwanzig Jahre in die Vergangenheit. Zunächst begannen Ende 2020 die Inflationserwartungen zu steigen. Ab März 2022 setzte die US-Notenbank Fed zu einer beispiellosen Anhebung der Zinsen um 525 Basispunkte an und flachte damit die Renditekurve ab. In den letzten zwei bis drei Monaten hat sich die Lage stabilisiert; das kurze Ende der Kurve verharrte, während die langen Zinsen aufgrund der wachsenden Besorgnis über die anhaltend hohen Haushaltsdefizite in den USA und der EU einen Schub erhielten. Inzwischen aber beginnen die Konjunkturindikatoren sich abzuschwächen. 

Beginn eines gesunden Anleihemarktes

Wir sehen den Beginn eines gesunden Anleihemarktes, der attraktive Einstiegschancen bereithält. Für Anleihen im Investment-Grade-Bereich erhält man in Europa zwischen 4,5 und 5 Prozent, in den USA 6,5 Prozent (inklusive Dollarrisiko). Bei Hochzinsanleihen gibt es noch 2 Prozent hinzu. Selbst wenn ein oder zwei Schuldner ausfallen, kann ein Portfolio rund 7 bzw. 9 Prozent in Europa bzw. den USA erzielen. 

Auf dem Markt für Staatsanleihen werden gewisse Marktteilnehmer mit Spekulationen versuchen, das schwächste Glied ausfindig zu machen. Die allgemeine Volatilität dürfte sich aber beruhigen, und dann haben die Leitzinsen ihren Höhepunkt erreicht. Diese Stabilisierung der Anleihemärkte dürfte im Jahr 2024 eintreten. 

Anleihen zur Diversifizierung

Anleihen bieten nach wie vor für eine sehr gute Diversifizierung, auch wenn das karge Rentenzeitalter in den vergangenen zehn Jahren Zweifel gesät hat. Geografisch lässt sich mit festverzinslichen Anlagen sehr gut streuen. Diese Erfahrung nutzen wir seit vielen Jahren, zum Beispiel über Schwellenländeranleihen in lokaler Währung. Historisch gesehen haben die Schwellenländer eine niedrigere Schuldenquote. Sollten die Zinsen im Westen über einen längeren Zeitraum hoch bleiben, drohen eher in den OECD-Ländern prekäre finanzielle Situationen als in den soliden Schwellenländern. 

Die geopolitischen Spannungen haben derweil neue Dimensionen angenommen. Das Gravitationszentrum wird sich aus dem Westen nach Osten und Süden verlagern. Die politische Ungewissheit wird uns über Jahre begleiten. Daher sollte man weltweit und insbesondere bei den festverzinslichen Anlagen stärker diversifizieren, denn das Zinsbild in China unterscheidet sich von dem in den USA, Indien, Brasilien und so weiter. Anleger sollten die Zinssituation daher gründlich analysieren und genau überlegen, welche Sektoren und Regionen Potenzial bieten. 

Von Peter De Coensel, CEO DPAM

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