Was bringen Schuldtitel aus Schwellenländern fürs Portfolio?

DPAM | 14.03.2025 10:37 Uhr
Michaël Vander Elst, Fund Manager Fixed Income bei DPAM / © e-fundresearch.com / DPAM
Michaël Vander Elst, Fund Manager Fixed Income bei DPAM / © e-fundresearch.com / DPAM

Schwellenländer machen fast die Hälfte der Weltwirtschaft aus. Auf Anleihen aus Schwellenländern entfällt in Portfolios jedoch nur ein geringer Anteil der festverzinslichen Allokation. Dabei sprechen viele Gründe für die Anlageklasse: Mit ihr können sich Anleger Volkswirtschaften mit günstigen Konjunktur- und Demografiedaten, sich verbessernden Bilanzen und Institutionen und damit höhere Renditen ins Portfolio holen. Diversifizierungsvorteile inklusive. Spannungen in Weltpolitik und -handel können Anleger gezielt untergewichten und über Frontiermärkte höhere Renditen und eine geringe oder negative Korrelation zu größeren Schwellenländern erschließen.

Anleihen in Lokalwährung bevorzugt

Wertpotenzial liegt insbesondere in Anleihen in Lokalwährung aufgrund ihrer hohen Renditen und günstiger Wechselkurse. Trotz der Unsicherheit im Zusammenhang mit den Trump-Zöllen haben sich die Währungen der Schwellenländer zuletzt gut entwickelt. Die Staatsverschuldung ist geringer als bei den großen Industrieländern. Große Schwellenländer wie Brasilien verfügen zudem über einen hohen Anteil an lokalen Schuldtiteln, was die Risiken von Zu- und Abflüssen verringert. Bei Hartwährungsanleihen sind die Renditeaufschläge dagegen so gering wie lange nicht; ihre Schwankungen richten sich nach denen von US-Staatsanleihen. Langfristig entwickeln sich Schwellenländeranleihen in Lokalwährung dagegen weitgehend unabhängig von den Renditen von US-Staatsanleihen. Höhere US-Renditen erhöhen jedoch die Kosten für den Schuldendienst von Ländern mit einem hohen Anteil an Hartwährungsschulden.

Dollar(stärke?) im Blick

Wichtiger ist die Korrelation zwischen einem starken US-Dollar und der Performance der Schwellenländeranleihen, sowohl in lokaler als auch in Hartwährung. Ein starker Dollar bedeutet Gegenwind. Für 2025 erwarten wir jedoch keine außergewöhnliche Stärkung des Dollar, sondern eher eine Seitwärtsbewegung. Die Zentralbanken der Schwellenländer haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten viel an Glaubwürdigkeit gewonnen. Sie beziehen heute das internationale Umfeld in ihre Entscheidungen ein, um Schocks zu vermeiden. Eine (schnelle) Währungsabwertung wirkt sich zudem inflationssteigernd aus, was die Zentralbanken vermeiden wollen.

Ein gut diversifiziertes Schwellenländerportfolio in Lokalwährung erzielt derzeit Renditen von über 8 %. Fürs Jahr 2025 sollte dies als Rendite möglich sein. Bei den Währungen sind wir neutral positioniert. Währungsentwicklungen hängen stark von relativen Zinsunterschieden zwischen Schwellen- und Industrieländern ab. Weitere Zinssenkungen von Fed und EZB dürften den Währungen der Schwellenländer helfen. Deren Zentralbanken sind aber auch erfahren genug, um auf ungünstige Währungsentwicklungen zu reagieren.

Zu beobachten ist auch die Entwicklung des Welthandels und seine Auswirkungen auf die Schwellenländer, die vom Handel mit den USA abhängig sind. Im Fokus stehen darüber hinaus die politischen Entwicklungen in Brasilien vor den Wahlen, die Auswirkungen eines möglichen Waffenstillstands zwischen Russland und der Ukraine auf Zentral- und Osteuropa sowie die Konjunktur in China samt ihrer Auswirkungen auf die Volkswirtschaften in Südostasien.

Von Michaël Vander Elst, Fund Manager Fixed Income bei DPAM

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