Das ideale Anlageportfolio deutscher Privatanleger besteht zu 35% aus ESG-ETFs

Invesco | 17.10.2023 11:50 Uhr
Sam Whitehead, Head of EMEA ETF ESG Product Management bei Invesco / © e-fundresearch.com / Invesco
Sam Whitehead, Head of EMEA ETF ESG Product Management bei Invesco / © e-fundresearch.com / Invesco
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Das Interesse an nachhaltigen passiven Anlageprodukten wächst. Wie eine aktuelle von Invesco beauftragte Umfrage zeigt, halten deutsche Privatanleger eine Portfolioallokation von 35% in börsengehandelte Fonds (ETFs) mit ESG-Schwerpunkt für ideal. Die Mehrheit (54%) der deutschen Privatanleger will das Engagement in ESG-ETFs in den nächsten drei Jahren erhöhen. Von den Investoren, die derzeit nicht in ESG-ETFs investiert sind, würden 80% ein derartiges Engagement in den nächsten drei Jahren in Betracht ziehen. Damit sich ESG-ETFs in Zukunft noch mehr durchsetzen, müssen Invesco zufolge vor allem Wissenslücken gefüllt werden.

Die Invesco-Umfarge, für die 1.000 deutsche Privatanleger befragt wurden, zeigt, dass viele Investoren ETFs nutzen, um in ESG-Themen zu investieren. Fast drei Viertel (74%) derjenigen, die in ESG investieren, nutzen ETFs für mindestens einen Teil dieses Exposures, und bei diesen Anlegern machen ESG-ETFs mehr als ein Drittel (38%) der Gesamtportfolios aus.

Darüber hinaus ergab die Umfrage ein großes Interesse an einer Ausweitung des ESG-ETF Engagements in den kommenden Jahren. Von den Anlegern, die bereits in ESG-ETFs investieren, erwartet die Mehrheit (54%), ihr Engagement künftig auszuweiten, während nur 6% beabsichtigen, es zu reduzieren.

Bei denjenigen, die aktuell nicht in ESG-ETFs investieren, stellte Invesco eine große Aufgeschlossenheit für diese Anlageprodukte fest: So gab eine Mehrheit (80%) an, in den nächsten drei Jahren Investitionen in ESG-ETFs in Betracht ziehen zu wollen; 16% wollten dies nicht tun. Dabei ist das Interesse über alle Portfoliogrößen ähnlich ausgeprägt und offenbar weitgehend unabhängig von der Investmenterfahrung.

„E“, „S“ und „G“ unterschiedlich bedeutend

Bei der Frage nach der relativen Bedeutung der Kategorien – „E“ für Umwelt, „S“ für Soziales und „G“ für Governance oder gute Unternehmensführung – gab es einen klaren Sieger: Für 38% der deutschen Anleger haben Umweltaspekte Priorität, gefolgt von Governance (23%) und sozialen Aspekten (17%). Dabei bezeichneten 32% der Befragten die Förderung erneuerbarer Energien als wichtigsten Umweltfaktor. An zweiter und dritter Stelle folgten der Schutz der natürlichen Ressourcen und der Artenvielfalt (23%) sowie die Vermeidung von Umweltverschmutzung und Abfall (19%).

Der am häufigsten genannte soziale Faktor (30%) war die Wahrung der Menschenrechte durch die Verhinderung ausbeuterischer Arbeitspraktiken. Auf Platz 2 und 3 folgten die Bekämpfung von Armut und Ungleichheit (23%) sowie die Förderung von Vielfalt, Gleichheit und Integration (19%).

Im Governance-Bereich legten die Anleger bei den Unternehmen, in die sie investieren, am meisten Wert auf eine angemessene Vergütung und geeignete Anreize für Führungskräfte. Dies wurde von 34% der Befragten als wichtigster Faktor genannt.

Die ‚Wissenslücke‘ schließen 

Trotz eines klaren Anlegerinteresses daran, ETFs für das ESG-Engagement zu nutzen, zeigte die Studie, dass sich deutsche Anleger mehr Informationen wünschen, sowohl über die am Markt erhältlichen Produkte als auch über die positiven realwirtschaftlichen Auswirkungen von Investitionen in ESG-ETFs.

Als Hauptgrund, nicht in ESG-ETFs zu investieren, nannte knapp ein Drittel der Befragten (32%) das Gefühl, nicht genug über die verfügbaren Optionen zu wissen, um eine derartige Investition zu tätigen. An zweiter und dritter Stelle folgten die Unfähigkeit, einen den eigenen Werten entsprechenden ETF zu finden (29%), sowie die Präferenz für einen aktiven ESG-Ansatz (21%).

Auf die Frage, was die Anleger am meisten dazu bewegen würde, ihr Engagement in ESG-ETFs zu erhöhen, nannten 35% der Befragten ein besseres Verständnis dafür, ob ihre Investitionen eine positive Wirkung haben. Damit war ihnen dieser Aspekt sogar wichtiger als die Aussicht auf höhere Renditen im Vergleich zu anderen Anlageoptionen (32%).

Der Informationsbedarf lässt sich auch aus den Kenntnissen der Befragten über die verfügbaren Produkte herauslesen. Umweltbezogene Produkte mit leicht verständlichen, klaren Themen – zum Beispiel Wind- und Solarstrategien – sind den meisten Anlegern vertraut. Weniger bekannt waren den Befragten dagegen ‚traditionelle‘ ESG-ETFs mit einer fachspezifischeren Investmentterminologie: Das Schlusslicht bildeten Strategien auf der Grundlage von Negativ-Screenings, die nur 11% der Anleger vertraut waren.

Als wichtigsten Grund für eine Investition in ESG-ETFs nannten die deutschen Anleger die Möglichkeit, ein differenziertes ESG-Engagement allein durch ETFs aufzubauen (40%).

„Der Markt für ESG-ETFs ist so stark gewachsen und hat so viele innovative Ansätze hervorgebracht, dass diese Produkte eine wichtige und vielseitige Rolle in den Anlageportfolios spielen können, unabhängig von den Zielen der Anleger“, sagt Sam Whitehead, Head of EMEA ETF ESG Product Management bei Invesco.

„Dabei ist das Wachstumspotenzial dieses Marktes noch lange nicht ausgeschöpft. Der Hauptgrund, warum die von uns befragten Anleger nicht in ESG-ETFs investieren, war schlicht und ergreifend ein mangelndes Verständnis dieser Produkte – mit anderen Worten, eine klare Herausforderung für unsere Branche, der wir uns stellen müssen.“

ETF-Zuflüsse spiegeln Interesse an ESG wider

Die deutsche Umfrage ist Teil einer größer angelegten Invesco-Befragung von 5.500 Anlegern in sieben europäischen Märkten – Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Schweden und der Schweiz. Der Bericht zu dieser Befragung, über Invesco zu beziehen ist, vergleicht die Durchsetzung von ESG und ESG-ETFs in den verschiedenen Märkten und verdeutlicht ein europaweit großes Interesse an nachhaltigen passiven Strategien.

Diese Nachfrage kommt auch in den jüngsten Entwicklungen bei den Zuflüssen in EMEA-ETFs zum Ausdruck: In den letzten drei Jahren betrafen diese fast zur Hälfte Produkte mit Nachhaltigkeitsschwerpunkt. Solche ETFs machen inzwischen mehr als 19% des Marktes aus – Anfang dieses Jahrzehnts waren es erst 3%.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.