Event-Driven-Strategien bleiben 2020 attraktiv

Ereignisorientierte Strategien (Event Driven) bleiben auch im Jahr 2020 eine attraktive Lösung, um im an­dauernden Niedrigzinsumfeld akti­en­markt­ähnliche Renditen bei anleihen­­ähnlichem Risikoprofil zu erwirt­schaften und die Zinsabhängigkeit von Portfolios deutlich zu ver­ringern. Die Ertrags­perspektiven für die nächsten Monate sind sehr gut. So hält der Boom am Markt für Fusionen und Übernahmen (M&A) an: Unternehmen sowie Private-Equity-Gesellschaften ver­fügen über Bar­geld­reserven in Rekordhöhe und aktivistische Aktionäre treiben strukturelle Veränder­ungen in Unter­­­nehmen mit hoher Dynamik voran. Dieses Umfeld bietet attraktive An­lage­chancen für Event-Driven-Fonds und ermöglicht Investoren eine relativ hohe, marktunabhängige Rendite. BANTLEON | 28.01.2020 10:46 Uhr
Oliver Scharping, Portfolio Manager Globale Aktien, BANTLEON / © Thomas Wieland/Bantleon
Oliver Scharping, Portfolio Manager Globale Aktien, BANTLEON / © Thomas Wieland/Bantleon
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Das andauernde Niedrigzinsumfeld und dessen negative Auswirkungen auf nahezu alle Assetklassen stellen Kapitalanleger auch im Jahr 2020 vor grosse Heraus­forder­ungen. Während derzeit knapp 15% des euro­päischen Investment-Grade-Anleihen­­­­univer­sums ne­ga­tive Renditen aufweisen, liegen die Risikoprämien von High-Yield-Anleihen auf histori­schen Tief­ständen. Zugleich ist die Nachfrage nach illiquiden Assets – allen voran Immo­bilien und Private Equity – seit Jahren sehr hoch, was deren Preise in die Höhe getrieben hat. Und am Aktien­markt wurden jüngst nicht nur neue Kurs-, sondern auch Bewer­tungs­­höchststände erreicht, allen voran in den USA. Ausgehend von dem Shiller-Kurs-Gewinn-Verhältnis bewegen sich die Bewertungen des S&P500 mittlerweile auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren.

Positiv sind in diesem Umfeld die konjunkturellen Frühindikatoren zu werten, die mehrheitlich eine volkswirtschaftliche Belebung anzeigen. Allerdings ist in den nächsten Monaten eine erhöhte Volatilität nicht auszuschliessen, auch weil die Aktien­märkte in einigen Regionen bereits ein zwei­stelliges Gewinnwachstum einpreisen. Zudem drohen Anleihenportfolios wegen des potenziellen Zinsanstiegs im Konjunktu­raufschwung Kursverluste, die nur mit aktivem Management vermieden oder zumindest begrenzt werden können. Hinzu kommen Bewertungsverluste für andere zins­infla­tionierte Asset­­klas­sen.

In diesem Spannungsfeld sind Diversifizierung und Ergänzung der Asset Allocation um weit­gehend unkorrelierte Rendite­quellen notwendig. Dazu gehören auch ereignisorientierte Stra­te­gien (Event Driven). Sie vereinen ein attraktives Absolute-Return-Ertragsprofil mit geringer Vola­tilität und niedriger Korrelation zu konventionellen Assetklassen. Ihre Wertentwicklung ist beinahe linear (siehe Abbildung 1). 

Substrategie Merger Arbitrage im Fokus

Besonders attraktiv ist derzeit die Substrategie Merger Arbitrage: Seit 2014 wurden knapp 2.000 investierbare Transaktionen im Gesamtwert von über 10 Bio. USD in den USA und Europa erfolg­reich abge­schlossen. Auch das Jahr 2019 war trotz der geopolitischen Unsicherheiten ein gutes Jahr für öffentliche Fusionen und Übernahmen (M&A). Die Gründe für den M&A-Boom sind offensichtlich: Selbst wenn die Zinsen in den nächsten Monaten leicht steigen sollten, ermöglicht das aktuelle Zinsniveau nahe null Unternehmen nach wie vor, zu sehr niedrigen Kosten Fremdkapital für neue Transaktionen aufzu­nehmen. Ferner ist es wegen der hohen Aktienmarktbewertungen für börsennotierte Unter­nehmen attraktiv, eigene Aktien als Akqui­sitionswährung einzu­setzen. Und die aktuelle Zyklus­phase ist ein weiterer ent­scheidender Faktor für die aktuelle Dynamik. In diesem Spät­zyklus­­, der von ge­dämpftem orga­nischem Wachstum und ausge­reizten operati­ven Margen geprägt ist, sind M&A-Trans­aktionen das Mittel der Wahl für CEOs, um den Unternehmens­­wert durch anorganisches Wachstum zu steigern. Es ist deshalb sehr wahrscheinlich, dass sich der Über­nahme­boom im Jahr 2020 fortsetzt. Für diese optimistische Prognose gibt es fünf wesen­tliche Gründe:

  • Abnahme geopolitischer Unsicherheiten: Die positive Entwicklung der Brexit-Frage sollte sich positiv auf das M&A-Volumen in Europa auswirken, insbe­sondere auf Deals mit britischer Beteiligung, deren Zahl zuletzt deutlich nachgelassen hatte.
  • Umfangreiche Barreserven: Die Cash-Bestände von Unternehmen steigen stetig und haben mit fast 2,5 Bio. USD inzwischen einen neuen Höchststand erreicht. In einer aktuellen Big-4-Studie geben mehr als zwei Drittel der Unternehmen an, dieses Geld für M&A verwenden zu wollen.
  • Public-to-Private-Transaktionen & Dry Powder: Finanzinvestoren wenden sich erstmals seit der Finanzkrise wieder verstärkt börsennotierten Unternehmen zu, weil sie dort die mittlerweile extrem kompetitiven und teuren strukturierten Bieterprozesse beim Verkauf privater Unternehmen meiden können. Die Branche hat mit fast 1,5 Bio. USD an nicht investiertem Kapital (Dry Powder) die höchste je erreichte Summe angehäuft (siehe Grafik 2). Dieses Geld muss investiert werden.
  • Aktionärsmitsprache/-aktivismus: Die Mitsprache bei der Unternehmensführung durch institutionelle Inves­toren und aktivistische Anker- oder Minderheitsaktionäre rückt verstärkt in den Vordergrund. Aktionäre üben dabei vermehrt Druck auf Unternehmen aus, strategische M&A-Transaktionen beziehungsweise strukturell notwendigen Umbruch voranzutreiben.
  • Spätzyklusumfeld: Klassischerweise sind Zyklusendphasen durch eine hohe M&A-Aktivität gekenn­zeichnet. So führen beispielsweise die Verkäufe von unrentablen Sparten zu mehr Abspaltungen. Mittel­fristig ist zudem von einem Anstieg an Distressed-M&A-Transaktionen in Sektoren mit trüben Markt­aussichten auszugehen, zum Beispiel bei Einzelhändlern und Automobilzulieferern.

Attraktives Umfeld trifft strukturelle Wachstumstreiber

Die Zahl transformativer Unternehmens­ereignisse sollte in den nächsten Jahren hoch bleiben, was einen stetigen Strom neuer Investmentmöglichkeiten für Event-Driven-Strategien gewährleistet. Aktuell profitiert die Substrategie Merger Arbitrage von einem Trans­aktionsumfeld, das durch relativ hohe Eventrisikoprämien und die hohe Zahl neuer M&A-Transaktionen gekennzeichnet ist. Wir erwarten auch weiterhin attraktive Eventrisikoprämien und hohe Erfolgsquoten, die auf Jahressicht Renditen im mittleren einstelligen Bereich ermög­lichen. Aber auch bei anderen ereignisorientierten Sondersituationen bieten sich in diesem Jahr marktunab­hängige Investmentchancen. So gehen wir von weiterhin starken Aktivitäten und Co-Investment-Möglichkeiten bei aktivistischen Inves­toren in Europa und den USA aus. Darüber hinaus sollte der Trend zur Abspaltung von nicht kern­geschäfts­rele­vanten Teilbereichen anhalten und attraktive Möglichkeiten zur aktiven Bewirt­schaftung von Spin-offs sowie Tracking Stocks bieten.

Event-Driven-Strategien eignen sich gut zur Diversifizierung

Weil Unter­nehmens­ereignisse unabhängig vom Kon­junk­tu­rzyklus sind, passen ereignis­orientierte Strategien zu jedem Börsenwetter. Das gilt auch für das aktuelle Kapital­marktumfeld, das von geopolitischer Un­sicherheit, hohen Aktienbewert­ungen und niedrigen Z­insen geprägt ist. Damit sind Event-Driven-Strategien ein attraktiver Diversif­ikator in der Asset Allocation, der traditionelle Aktien- und Anleihen­bausteine ergänzt.

Institutionelle Anleger und Privatanleger können auch über Publikumsfonds investieren

Wegen des grossen Aufwands für die Analyse von Unternehmen in Sondersituationen ist es für institutionelle und private Anleger gleichermassen sinnvoll, in Publikumsfonds zu investieren. Dazu gehört auch Bantleon Event Driven Equities, der am 20. Juni 2019 aufgelegt wurde. Bantleon Event Driven Equities bietet als weitgehend markt­neutraler Portfolio­bestandteil die ideale Kombination aus attraktiver Rendite und Schutz vor hoher Volatilität

Oliver Scharping, Portfolio Manager Globale Aktien, BANTLEON

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