Bantleon-Portfoliomanager: "Emerging-Markets-Anleihen bieten noch attraktive Renditen"

Nach Verlusten von mehr als 13% im 1. Quartal 2020 haben Emerging-Markets-Anleihen sich wieder deutlich erholt: Von Jahresanfang bis Mitte August verzeichnete der Bloomberg Barclays EM USD Aggregate Total Return Index eine Performance von 3,3% (nicht annualisiert). Trotz der starken Erholung bieten Emerging-Markets-Anleihen weiterhin deutliches Performancepotenzial. Für risikobereite Anleger sind High-Yield-Anleihen der Schwellenländer besonders attraktiv, vor allem aus Mittelamerika und Afrika. Wer etwas mehr Sicherheit schätzt, kann sich im unteren Investment-Grade-Bereich umschauen, beispielsweise in Mexiko, Indonesien und den Philippinen. BANTLEON | 20.08.2020 11:02 Uhr
Alexander Posthoff, Senior Portfolio Manager, Bantleon / © Thomas Wieland
Alexander Posthoff, Senior Portfolio Manager, Bantleon / © Thomas Wieland
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Emerging-Markets-Anleihen haben gemessen am Bloomberg Barclays EM USD Aggregate Total Return Index ihre Verluste aus dem 1. Quartal 2020 mehr als ausgeglichen. Von Jahresanfang bis Mitte August verzeichnete der Index eine Performance von 3,3% (nicht annualisiert). Das ist ein beachtliches Comeback, hatte der Index doch in der Spitze mehr als 13% verloren. Trotz der starken Erholung bieten Emerging-Markets-Anleihen weiterhin deutliches Performancepotenzial. Bisher haben vor allem die fallenden Renditen zur Erholung des Marktsegments beigetragen. Besonders profitiert haben von dieser Entwicklung lang laufende Anleihen. Das bedeutet, dass durch weiter sinkende Renditeaufschläge (Spreads) noch Potenzial für weiter steigende Kurse besteht. Aktuell haben Emerging-Markets-Anleihen gemessen am Index einen durchschnittlichen Renditeaufschlag von 350 Basispunkten gegenüber US-Staatsanleihen gleicher Laufzeit. Mit Blick auf den Tiefststand der vergangenen fünf Jahre aus dem 1. Quartal 2018 könnten die Renditen von Emerging-Markets-Anleihen noch um etwa 140 Basispunkte sinken. Gemessen an den Risikoprämien des Jahres 2019 ist immerhin noch ein Rückgang von etwa 70 Basispunkten zu erwarten. Daraus folgt eine mögliche Performance von etwa 5% im Gesamtjahr 2020 für das Marktsegment.

Umfeld spricht für weiteren Renditerückgang

Das Umfeld für einen solchen Renditerückgang ist gut: Der Ölpreisverfall ist als Störfaktor vollständig verschwunden und die Coronavirus-Pandemie beziehungsweise die damit verbundenen Belastungen für die weltweite Konjunktur spielen aktuell nur eine untergeordnete Rolle. Hauptantriebskräfte für die Finanzmärkte sind derzeit der schwache US-Dollar, steigende Rohstoffpreise und die Suche der Anleger nach positiver Rendite. Die globalen Einkaufsmanagerindikatoren erholen sich zunehmend und sprechen ebenfalls für weiter sinkende Risikoprämien. Zudem sind die politischen Krisen etwas in den Hintergrund getreten. Auch wenn der Handelskonflikt zwischen den USA und China weiter schwelt, so rechnen wir vor den US-Wahlen nicht mit einer nennenswerten Eskalation.

Damit stellt sich die Frage nach den für Anleger interessantesten Emerging-Markets-Anleihen. Investoren mit spürbarem Risikoappetit bietet sich im Bereich der High-Yield-Anleihen das größte Performancepotenzial: Die Renditedifferenz zwischen dem Investment-Grade-Segment und High-Yields hat sich zwar wieder deutlich verringert, aber trotzdem sind noch im Durchschnitt attraktive 90 Basispunkte mehr an Rendite zu vereinnahmen. Das größte Aufholpotenzial haben hierbei die traditionell bonitätsschwachen Regionen, die im 1. Halbjahr besonders gelitten haben: Mittelamerika und Afrika. Wer etwas mehr Sicherheit schätzt, kann sich im unteren Investment-Grade-Bereich umschauen: Mexiko, Indonesien und die Philippinen bieten ein ausgewogeneres Risiko-Ertrags-Verhältnis.

Einzelinvestments für Privatanleger nicht sinnvoll

Privatanleger sollten sich vor allem Investmentfonds mit dem Schwerpunkt Emerging-Markets-Anleihen anschauen oder Mischfonds mit Emerging-Markets-Beimischung. Die Mindestordergrößen, ein eingeschränkter Marktzugang sowie die teilweise geringe Liquidität erschweren nämlich bei Einzelinvestments zunehmend die dringend notwendige Streuung der Investitionen in diesem Marktsegment. Risikostreuung bleibt aber nach wie vor unabdingbar, da nicht abzusehen ist, welche Staaten als nächstes besonders vom Coronavirus betroffen sein werden.

Alexander Posthoff, Senior Portfolio Manager, Bantleon

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