Liebe Leserin, lieber Leser,
unsere zweiwöchentliche Publikation "Monitor" gibt Ihnen einen strukturierten Überblick über die aktuellen Entwicklungen an den Kapitalmärkten.
In dieser Ausgabe schauen wir uns an, welches wirtschaftliches Szenario die Aktienmärkte schon preisen.
Aktueller Marktkommentar
Die Coronavirus-Ausbreitung und der Ölpreiskrieg nach dem Scheitern der „OPEC+“-Gespräche haben zu massiven Marktverwerfungen geführt. Der S&P 500 ist von der Spitze vor ca. drei Wochen um mehr als 20% gefallen. Er verzeichnete den ersten Bärenmarkt seit der Finanzkrise – und das in Rekordgeschwindigkeit. Brentöl ist an einem Tag zeitweise mehr als 30% gefallen, Aktienindizes sahen Tagesverluste von mehr als 10% und die Risikoaufschläge bei Anleihen schnellten in die Höhe. Wann findet der Markt einen Boden? Unserer Meinung nach müssen dafür vier P‘s gegeben sein: Positionierung, Profitabilität, Politikunterstützung und Panik. Die Positionierung in Risikoanlagen ist nun bei vielen Anlegergruppen gering. Politikunterstützung kommt Schritt für Schritt von Zentralbanken und Regierungen. Panik ist spätestens nach letztem Donnerstag auch da. Was die Profitabilität anbelangt, so sind die Analysten noch zu optimistisch. Der Markt preist jedoch bereits eine milde Rezession. Wir dürften uns langsam dem Boden nähern.
Kurzfristiger Ausblick
Um die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus zu mildern, erwartet der Markt, dass nach den geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbanken nun auch die Regierungen weitere fiskalpolitische Stimulierungsprogramme umsetzen. Am 26./27. März findet das EU-Gipfeltreffen der Regierungschefs und am 30./31. März der EU-China-Handelsgipfel statt. Bei den Vorwahlen am 17. März in Florida, Illinois und Ohio wird sich zudem zeigen, ob Joe Biden seinen Vorsprung als Präsidentschaftskandidat der Demokraten weiter ausbauen kann.
Die Veröffentlichungen der ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland am morgigen Dienstag und der Philadelphia Fed Index für die USA am Donnerstag für den Monat März dürften erste Einblicke über die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus geben. Des Weiteren werden am 17. März die britischen Arbeitsmarktdaten sowie die US-Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktionsdaten für Februar publiziert.
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