Liebe Leserin, lieber Leser,
unsere zweiwöchentliche Publikation "Monitor" gibt Ihnen einen strukturierten Überblick über die aktuellen Entwicklungen an den Kapitalmärkten.
In dieser Ausgabe beleuchten wir die Stimmung der US-Privatanleger.
Aktueller Marktkommentar
Die Aktienmärkte erweisen sich weiterhin als stabil, trotz katastrophaler Wirtschaftsdaten und zahlreicher Gewinnwarnungen der Unternehmen. Nicht einmal ein temporär negativer WTI-Ölpreis sorgte für einen nachhaltigen Abverkauf. Die bereits negative Stimmung und die dünne Positionierung der Anleger machen aus unserer Sicht einen starken Einbruch zumindest kurzfristig unwahrscheinlich, sollte nicht etwas vom Markt Unerwartetes passieren. Dazu könnte beispielsweise eine überraschende Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China oder eine zweite, heftige Corona-Infektionswelle gehören. Nach der kräftigen Erholung an den Aktienmärkten über die letzten vier Wochen haben wir unser temporäres Aktienübergewicht nun wieder auf neutral zurückgenommen. Das Aufwärtspotenzial dürfte kurzfristig begrenzt sein, während die Risiken immer noch zahlreich sind. Zudem sind Aktien zuletzt aufgrund negativer Gewinnrevisionen und steigender Märkte deutlich teurer geworden.
Kurzfristiger Ausblick
In den nächsten Tagen treffen sich sowohl die Fed (29.04.), die EZB (30.04.) und die BoE (07.05.) zur monatlichen geldpolitischen Sitzung. Zinsänderungen erwartet der Markt aktuell von keiner der Zentralbanken. Die Unternehmensberichtssaison nimmt deutlich an Fahrt auf. Im STOXX Europe 600 berichten in den kommenden zwei Wochen rund 35% der Unternehmen nach gewichteter Marktkapitalisierung, während es im S&P 500 knapp 60% sind.
Konjunkturell bleibt es ebenfalls spannend. Am 29. April wird für die USA und am 30. April für die Eurozone das Q1-Wirtschaftswachstum veröffentlicht. Für die USA erwarten die Ökonomen (Bloomberg-Umfrage) ein Wirtschaftseinbruch von -3,7% (QoQ). Am Donnerstag wird ebenfalls der Einkaufsmanagerindex der Industrie und des Dienstleistungssektors in China (April) sowie die Arbeitsmarktdaten der Eurozone, Deutschlands und USA bekannt gegeben. Am Freitag wird dann noch der ISM-Einkaufsmanagerindex der Industrie (April) für die USA publiziert.
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