Liebe Leserin, lieber Leser,
unsere zweiwöchentliche Publikation "Monitor" gibt Ihnen einen strukturierten Überblick über die aktuellen Entwicklungen an den Kapitalmärkten.
In dieser Ausgabe beleuchten wir die Rolle der Optionsmärkte im Zuge des jüngsten Tech-Abverkaufs genauer.
Aktueller Marktkommentar
Die jüngste Korrektur im heiß gelaufenen und teils ambitioniert bewerteten US-Technologiebereich halten wir für gesund. Neben Gewinnmitnahmen nach der starken Rallye war dafür der Optionsmarkt verantwortlich. US-Privatanleger haben mit ihren Call-Wetten auf steigende Kurse die Market Maker dazu gezwungen, sich gegen weiter steigende Märkte in Form von Aktienkäufen abzusichern. Das hat die Rallye verstärkt und zu einer erhöhten Volatilität geführt. Als es dann zu der Umkehrbewegung kam, wurden diese Hedges reduziert – die Feedback-Schleife wirkte verstärkend nach unten. Wir halten das weitere Abwärtspotenzial für begrenzt, denn die Optionspositionierung ist nun nicht mehr so extrem und Anleger verfügen über Unmengen an trockenem Pulver. Bis Jahresende dürfte es zwar immer wieder Volatilitätsspitzen geben (Fed-Sitzung, US-Wahlen, Brexit, Handelskonflikt, Impfstoff-News). Wir bleiben trotzdem konstruktiv, denn die Konjunkturerholung setzt sich fort, Aktien sind attraktiver als Anleihen und Euphorie herrscht nicht.
Kurzfristiger Ausblick
Am heutigen Montag sprechen die EU und China über die zukünftigen Handelsbeziehungen sowie den Klimawandel und die Corona-Pandemie. Am 24./25. September findet zudem ein EU-Sondergipfel statt. Besprochen werden Fragen zum Binnenmarkt, zur Industriepolitik, zur digitalen Transformation sowie zu Außenbeziehungen, insbesondere die Beziehungen zur Türkei und zu China. Nach dem EZB-Treffen letzte Woche halten diese Woche die Fed (16.09.) und die Bank of England (17.09.) ihr September-Meeting ab. Bei der Bank of England dürfte zunehmend das wirtschaftliche Risiko eines harten Brexit in den Fokus rücken.
Diese Woche werden die Industrieproduktionsdaten (Aug.) für die Eurozone (heute), China (15.09.) und die USA (16.09.) sowie die Einzelhandelsumsätze (Aug.) für China (15.09.), die USA (16.09.) und Großbritannien (18.09.) veröffentlicht. Die ZEW-Konjunkturerwartungen sowie der US-Empire State Index werden am Dienstag und das US-Verbrauchervertrauen am Freitag bekannt gegeben.
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