Liebe Leserin, lieber Leser,
unsere zweiwöchentliche Publikation "Monitor" gibt Ihnen einen strukturierten Überblick über die aktuellen Entwicklungen an den Kapitalmärkten.
In der aktuellen Ausgabe werfen wir einen Blick zurück auf 2020.
Aktueller Marktkommentar
2020 war ein anspruchsvolles Finanzmarktjahr. Zu Beginn hatte noch der Optimismus überwogen. Nachdem die USA und China einen Handelsdeal unterzeichnet hatten, preisten die Märkte eine globale Konjunkturerholung ein. Viele Aktienindizes markierten im Februar Allzeithochs, ehe die sich ausbreitende Corona-Pandemie zu einem Abverkauf führte. Eine globale Rezession zeichnete sich ab. Die äußerst pessimistische Anlegerstimmung und das beherzte Eingreifen der Geld- und Fiskalpolitik führten ab Ende März zu einer Erholung an den Aktienmärkten, die bis September vor allem von den Corona-Profiteuren, den großen Tech-Titeln, getragen war. Im Schlussquartal legten dann die von der Pandemie stark gebeutelten Sektoren kräftig zu – dank dem Wahlsieg von Joe Biden und positiven Impfstoffnachrichten. Nun erwartet der Konsensus eine globale Konjunkturerholung im Jahr 2021 und die Märkte haben diese größtenteils eingepreist. Damit ist die Anfälligkeit gestiegen. Jedoch sind wir von Extremwerten bei der Positionierung noch entfernt.
Kurzfristiger Ausblick
Im Fokus der Anleger stehen die beiden Stichwahlen in Georgia zum US-Senat am 5. Januar. Erobern die Demokraten beide Sitze, kommt es bei der Sitzverteilung im Senat zu einem 50-zu-50-Patt. Es läge dann an der designierten Vizepräsidentin Kamala Harris bei unentschiedenen Abstimmungen, mit ihrem Stimmrecht eine Entscheidung herbeizuführen. Eine Veränderung der Mehrheitsverhältnisse zugunsten der Demokraten würde dazu führen, dass Joe Biden mehr von seinen Vorhaben umsetzen könnte. Das könnte die Märkte belasten. Der Vorsprung der Republikaner ist zuletzt merklich geschrumpft. Die Wettmärkte gehen nun von einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus. Ansonsten erwartet der Markt die Mitte Januar startende Q4-Berichtssaison, um tiefere Einblicke in die Verfassung der Unternehmen zu bekommen. Der US-Arbeitsmarktbericht am 8. Januar bietet darüber hinaus eine Gelegenheit, die Konstitution der US-Volkswirtschaft einschätzen zu können.
Bleiben Sie up to date mit dem Berenberg „Monitor".
Ihr Team Multi Asset Strategy & Research