Angesichts der anhaltend eingetrübten Marktperspektiven bleiben fundamentale Anleger vorsichtig. Die Marktstrategen und Fondsmanager des Multi-Asset-Fonds Berenberg Variato, Prof. Dr. Bernd Meyer und Ulrich Urbahn, gehen im zweiten Halbjahr von einer milden Rezession in den USA aus. Zahlreiche Frühindikatoren seien negativ, und China entwickelt sich deutlich schwächer als prognostiziert. „Es gibt viele Warnsignale, wie etwa die steigenden Refinanzierungskosten weltweit. Die höheren Zinsen fressen sich allmählich in die Bilanzen der Unternehmen, und die Effekte auf die Gewinnmargen werden erst in den kommenden Quartalen sichtbar werden“, sagt Meyer. Es drohe zudem eine Kreditklemme aufgrund der Bankenkrise und der inversen Zinsstrukturkurve in den USA.
Belastend dürfte sich auch der massive Liquiditätsentzug in den USA auswirken. „Dort wird der Markt mit dem Aussetzen der Schuldenobergrenze in den kommenden Monaten regelrecht überschwemmt mit kurzlaufenden Staatsanleihen“, ergänzt Urbahn. Das bindet Kapital von Investoren, welches nicht für andere Anlageklassen bzw. den Konsum zur Verfügung steht. Da diese Tatsachen bekannt seien, erwarten Meyer und Urbahn keinen scharfen Abverkauf an den Märkten, aber eine höhere Anfälligkeit für Korrekturen und weniger Aufwärtspotenzial.
In ihrem Multi-Asset-Fonds, dem Berenberg Variato, bleiben die Manager angesichts dieser Entwicklungen und der geopolitischen Krisenherde wie dem Ukraine-Krieg oder dem Taiwan-China-Konflikt defensiv aufgestellt. Die Aktienquote wurde gesenkt, so dass sie derzeit bei knapp über 30 Prozent liegt. Im Gegenzug wurden die Anleihepositionen aufgestockt, vor allem bei sicheren Papieren wie Staatsanleihen. Parallel wurde auch in Absicherungsstrategien investiert. Das Aktienexposure ist teilweise über Optionen abgesichert, wenn die Märkte stagnieren, leicht fallen oder sich nur langsam nach oben bewegen, was dem Basisszenario von Berenberg für die kommenden drei bis sechs Monate entspricht.
In die Kategorie „Absicherung“ fällt auch eine taktische Position, die derzeit übergewichtet ist: In den USA setzen Meyer und Urbahn auf einen sogenannten Steepener-Trade. „Wenn sich die US-Wirtschaft stärker als erwartet abkühlt, dürfte das die US-Notenbank bremsen“, erwartet Meyer. „Wenn die Zinsen nicht weiter steigen, fallen die zweijährigen Anleiherenditen viel stärker als die zehnjährigen, und die Zinsstrukturkurve dreht wieder in den positiven Bereich.“ Weder US-Finanzministerium noch die Zentralbank hätten ein Interesse an einer Zinsstrukturkurve, die zu lange negativ bleibt, denn das wirke sich nachteilig auf die Wirtschaft und die Banken aus.
Im Berenberg Variato können Meyer und Urbahn das Portfolio ohne Orientierung an einer Benchmark ausrichten und haben auch keine festen Quoten bei den Anlageklassen. Das Ziel des Fonds ist es, das Kapital der Anleger über verschiedene Anlageklassen zu streuen, um Risiken zu senken und volatile Marktphasen abzufedern. Dazu investieren die Manager rund 40 Prozent des Portfolios in langfristig attraktive Kapitalmarktsegmente, die sie häufig in Nischenmärkten wie zum Beispiel nordische Hochzinsanleihen oder auch Micro Caps finden. 30 Prozent des Anlagekapitals fließen in thematische Investments, die von Megatrends profitieren. Weitere 30 Prozent stehen für taktische Opportunitäten zur Verfügung, die nur für einen Zeitraum von mehreren Tagen bis Wochen gehalten werden.
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