In europäische Aktien zu investieren, liegt aktuell nicht im Trend. Pessimistische Einschätzungen zu Europas Zukunft sind allgegenwärtig. Als Gründe werden meist ein sich verlangsamendes Wirtschaftswachstum, hohe Energiepreise, eine wenig attraktive Kostenstruktur und ein Mangel an Innovation vorgebracht. Es herrscht die Überzeugung vor, dass Europa lediglich von seinen historischen Errungenschaften zehrt, während die USA in führender Rolle die Zukunft gestalten. Dieser pessimistische Ausblick nährt sich nun seit vielen Jahren an der unbestreitbar schlechten Entwicklung des europäischen Aktienmarktes. So bleiben die Renditen der letzten fünfzehn Jahre nämlich deutlich hinter den meisten globalen Indizes zurück. Dieser Track Record soll keinesfalls unter den Tisch fallen, es muss aber darauf hingewiesen werden, dass er eben nur einen Teil des Bildes wiedergibt und dem europäischen Markt in all seiner Vielschichtigkeit nicht gerecht wird.
Tatsächlich konnten einige Bereiche des hiesigen Marktes, wie etwa die Halbleiterindustrie im IT-Sektor oder das Gesundheitswesen, über diesen Zeitraum nämlich eine ausgezeichnete Rendite erzielen. Das ist umso erfreulicher, da diese Marktsegmente aufgrund ihres strukturellen Wachstums an Bedeutung hinzugewinnen und höhere Gewichte im Gesamtmarkt einnehmen. Es ist diese Verschiebung, die zeigt, dass, entgegen der öffentlichen Wahrnehmung, der europäische Aktienmarkt an Attraktivität gewonnen und nicht verloren hat.
Matthias Born, Head of Investments & CIO Equities, und Justus Schirmacher, Portfoliomanager Equities, zeigen in ihrem jüngsten Bericht zum europäischen Aktienmarkt auf, wie mit einem aktiven und selektiven Anlageansatz mit Fokus auf die Stärken Europas sich durchaus Chancen für Investments ergeben könnten.