„Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) auf der am 31. Juli stattfindenden Sitzung war schon immer gering, aber die Daten der letzten Woche haben sie auf nahezu Null sinken lassen. Die US-Wirtschaft überraschte im zweiten Quartal mit einem annualisierten Wachstum von 2,8 Prozent erneut positiv. Die Kernrate des Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben lag im Juni um 2,6 Prozent über dem Vorjahreswert und damit höher als allgemein erwartet. Die Fed will vor einer ersten Zinssenkung absolut sicher sein, dass die Inflation unter Kontrolle ist, und die robuste Konjunktur erlaubt es, die Zinswende langsam und behutsam einzuleiten. Es ist davon auszugehen, dass die Fed auf ihrer Juli-Sitzung das Leitzinsband zwar zum achten Mal in Folge bei 5,25 bis 5,50 Prozent belässt, kommunikativ aber eine erste Leitzinssenkung für September vorbereitet. Fed-Chef Jerome Powell wird sich jedoch wie üblich nicht festlegen und den Beginn der Zinswende von der Entwicklung der Wirtschaftsdaten in den nächsten Wochen abhängig machen.“
Von Dr. Felix Schmidt, Leitender Volkswirt bei Berenberg
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