Aktueller Marktkommentar
Der Juli ist ein Monat für die Geschichtsbücher. Trump ist nach Reagan (1981) der erste (Ex-)Präsident, der angeschossen wurde. Biden wiederum ist der erste amtierende Präsident seit Johnson (1968), der sich aus dem Wahlkampf vorzeitig zurückzog. An den Märkten war es nicht weniger spannend. Der S&P 500 verzeichnete Anfang Juli angeführt von Big-Tech fast jeden Tag ein neues Allzeithoch. Mit dem schwächer als erwarteten CPI-Print kam es dann allerdings zur Rotation. Der Russell 2000 verzeichnete gegenüber dem S&P die stärkste jemals gemessene Outperformance über fünf Handelstage. Und jüngst verlor der S&P erstmals seit über 356 Handelstagen mehr als 2%, denn auf die KI-Euphorie könnte nun in der Berichtssaison die Ernüchterung folgen. Angesichts der hohen Anlegerpositionierung, der typischerweise zunehmenden Volatilität mit fortschreitendem US-Wahlkampf und global schwächerer Konjunkturdaten scheint eine Aktienquote leicht unter neutral mit breiter Diversifikation und defensiven Elementen in der Selektion geboten.
Kurzfristiger Ausblick
Die Q2-Berichtssaison ist in vollem Gange. Bereits 199 Unternehmen des S&P 500 (40%) haben ihre Quartalsergebnisse veröffentlicht. Davon haben bisher 69% die Markterwartungen übertroffen, im Median um 6%. Abseits der gestrigen Präsidentschaftswahlen in Venezuela und möglicher erneuter Unruhen rund um die US-Wahlen dürfte es im weiteren Verlauf des Julis politisch ruhiger zugehen. Geldpolitisch richtet sich der Marktfokus auf die US-Zentralbanksitzung am 31. Juli. Heute stehen BIP- (Q2) und vorläufige Inflationsdaten (Jul.) aus Deutschland und morgen die Veränderung der ADP-Beschäftigungszahlen (Jul.) aus den USA und die Arbeitslosendaten (Jul.) aus Deutschland auf der Agenda. Mittwoch folgen die US-Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft (Jul.) und der finale PMI für das Verarbeitende Gewerbe (Jul.) für die USA, China und Deutschland. Donnerstag erscheinen die US-Arbeitslosenquote (Jul.) und -Industriebestellungen (Jun.). In der Folgewoche stehen die Produzentenpreise (Jul.) für die Eurozone und China an.
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