Der Finanzsektor durchläuft dank Künstlicher Intelligenz (KI) fundamentale Veränderungen. Während andere Branchen bereits in der Vergangenheit umfassende Automatisierungszyklen erlebten, holt die Finanzindustrie in Sachen Innovation und Digitalisierung auf. Laut einer Studie von Accenture sind zwei Drittel der Jobs im Finanzwesen von Disruption durch Künstliche Intelligenz betroffen. Als traditionsreiche Privatbank hat Berenberg früh die strategischen Weichen gestellt, um die Potentiale von künstlicher Intelligenz auszuschöpfen. Ein dediziertes KI-Team rund um den KI-Experten Nico Baum arbeitet an zukunftsweisenden Lösungen, um Kundenbedürfnisse besser und effizienter erfüllen zu können.
Der Finanzindustrie bietet Generative KI vor allem Effizienzsteigerungspotentiale. Diese können etwa durch schnellere Entscheidungsfindung, Prozessautomatisierung, Content-Generierung und beim Schreiben von Software-Codes realisiert werden. Asset Manager profitieren von KI zusätzlich bei ihren Investitionsentscheidungen – hier handelt es sich allerdings hauptsächlich um sogenannte traditionelle (Narrow-KI-) Anwendungen aus dem Machine Learning. Millionen und exponentiell steigende Mengen von Daten und Dokumenten müssen täglich ausgewertet und in Handelsstrategien berücksichtigt werden. Hier helfen Algorithmen, die große Datenmengen effizient auszuwerten. Auch auf der Kundenseite sehen wir eine zunehmende Nachfrage nach derartigen Investmentprodukten. Mehr denn je wird Expertise im KI-Bereich also zum strategischen Wettbewerbsfaktor für Finanzinstitute.
Als führende Privatbank hat Berenberg bereits früh in den Auf- und Ausbau seiner KI-Kompetenz investiert. Seit 2018 widmet sich ein spezialisiertes Team aus Portfoliomanagern, Produktspezialisten und Software-Entwicklern dem Thema Digitalisierung und Einsatz von KI im Asset Management. Fokusthemen der Arbeit des Teams rund um den KI-Experten Nico Baum sind neue Lösungen im Bereich maschinellem Lernen, einem Teilbereich von KI. Auch die Implementierung von Generativer KI-basierten Assistenten für unsere Portfoliomanager und andere Funktionen in der Wertschöpfungskette der Bank gehören zu dem zentralen Aufgabengebiet. Durch den erfolgreichen Aufbau der KI-Plattform managt Berenberg mittlerweile ungefähr fünf Milliarden Euro an Assets in ausschließlich KI basierten Strategien. Hinzu kommt eine relevante Pipeline an Neugeschäft, das die Expertise rund um KI-basiertes Portfoliomanagement nachfragt.
Generative KI findet bei Berenberg konkrete Anwendung im Aktienportfoliomanagement. So hat Berenberg kürzlich einen internen Research-Assistenten eingeführt, der die Portfoliomanager dabei unterstützt, Research zu europäischen Aktien effizienter und schneller zu konsumieren. Laut Nico Baum könne ein Portfoliomanager seine Research mithilfe des Tools um bis zu 80 Prozent schneller betreiben und dadurch mehr relevantes Wissen generieren. Dazu haben die KI-Experten dem KI-Modell beigebracht, welche spezifischen KPIs für das Portfoliomanagement entscheidend sind. Wichtig dabei ist, dass KI-Systeme die menschliche Expertise des Portfoliomanagers nicht ersetzen, sondern stets als gleichberechtigte Teammitglieder zum Einsatz kommen, da nicht alles im Portfoliomanagement durch eine KI übernommen werden kann.
Auch organisatorisch trägt Berenberg den Potentialen von KI Rechnung, um in diesem zukunftsweisenden Bereich weiter zu wachsen. Neben seiner Rolle als Head of Innovation & Data, in der er sich vollumfänglich auf die Weiterentwicklung der KI-Strategie von Berenberg konzentriert, hat Nico Baum auch die Portfoliomanagement-Aktivitäten in einem neuen Team, Data Driven Investments, zum 1. September zusammengeführt.