Dauerhaftes, zyklisches Value-Comeback unwahrscheinlich
Auch wenn sich jeder Value-Manager nach jahrelanger Durststrecke nichts sehnlicher wünschen würde: Ein langfristiges Comeback, also eine nachhaltigere Outperformance von zyklischen Werten gegenüber Growth-Titeln ist für Thomas Davis, Managing Director und Portfolio Manager beim US-Haus Jennison Associates (PGIM Investments), eher unwahrscheinlich: «Es ist natürlich möglich, aber für mich einfach schwer vorstellbar, warum zyklische, stärker kommerzialisierte oder regulierte Geschäftsmodelle und Sektoren auf einmal in eine mehrjährige Phase der Marktführerschaft eintreten sollten», erklärt der seit dem Jahr 2011 beim New Yorker-Investmenthaus Jennison Associates tätige Growth-Fondsmanager. Kurzfristige zyklische Rallies, wie wir sie etwa im September dieses Jahres gesehen haben, seien zwar in Zukunft auch immer mal wieder zu erwarten, von einem dauerhaften «Regimewechsel», weg von wirklich innovativen Unternehmen, könne aber keine Rede sein.
Growth-Universe>FAANG-Stocks
«Immer wieder werden wir von Investoren gefragt, wann oder ob der Growth-Zyklus bereits zu Ende ist», sagt Davis und fährt fort: «Als aktiver Manager, der weltweit auf Aktienjagd geht, darf ich folgendes verraten: Auch in einer langsamer wachsenden Weltwirtschaft gibt es beim Managen eines konzentrierten Portfolios immer irgendwo Unternehmen, die sich mit vielversprechenden Innovationen auseinandersetzen und dadurch ein beachtliches Wachstum erzielen können.» Davis stellt klar, dass auch der Wachstumsstil von der herausragenden Performance der sogenannten FAANG-Aktien getrieben wurde, die aufgrund ihrer zahlreichen Innovationen der letzten Jahre erfolgreich waren: «Leider werden jene Titel regelmäßig als Synonym für das gesamte Growth-Universum gesehen, eine Simplifizierung die so aber nicht immer zutreffend ist», verrät der Fondsmanager im Gespräch mit e-fundresearch.com. Marktkapitalisierungs-gewichtete Growth-Benchmarks und ETFs werden per Definition stark von solchen Wachstumsstories bewegt, die bereits erfolgreich waren – zumindest was die Kursentwicklung betrifft: «Unsere Aufgabe ist aber nicht, in bereits erfolgtes und eingepreistes Wachstum zu investieren, sondern gemeinsam mit unserem Analysten-Team weltweit nach den Wachstumsstories von morgen zu suchen», kommentiert Davis.
35-45 Titel: Davis setzt auf hochkonzentrierte Wachstumsstrategie
Realisiert werden soll dieses Ziel über die von Thomas Davis und seinem Kollegen Mark Baribeau gemanagte Global Equity Opportunities Strategie, die aufgelegt wurde, um den MSCI All Country World Index über einen vollen Marktzyklus hinweg zu übertreffen. Das Team verfolgt dabei einen konzentrierten High-Conviction Ansatz: Typischerweise sollen sich nie mehr als 35-45 Titel in dem Portfolio befinden, die Top-10 Titel sollen dabei für rund 35-45% des Fondsportfolios verantwortlich sein.
Weniger als 300 Unternehmen schaffen es auf die Longlist
Entscheidendes Fundament der Strategie ist Davis zufolge das 14-köpfige Analysten-Team, das sich aus unterschiedlichsten Branchen-Spezialisten zusammensetzt und ständig global auf der Suche nach neuen Opportunitäten ist. Dabei kommt das Team insgesamt auf eine durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von 22 Jahren. Damit es ein Titel überhaupt auf die Longlist der Jennison Global Equity Opportunities Strategie schafft, will Davis eine Kombination der folgenden drei Kriterien erfüllt wissen:
-) ein innovatives und disruptives Unternehmen, das den Strukturwandel in seiner jeweiligen Branche vorantreibt
-) ein verteidigbares Geschäftsmodell mit erheblichen Eintrittsbarrieren für Konkurrenten
-) ein Geschäftsmodell beziehungsweise Produkt/Service, das/der säkularen Wachstumsstrends ausgesetzt ist
Trotz der Tatsache, dass Davis im globalen Aktienuniversum tätig werden könnte, sind es weniger als 300 Unternehmen, die diese drei Kriterien erfüllen können und dadurch einen Platz auf der erweiterten «Watchlist» der Jennison Global Equity Opportunities Strategie einnehmen. Wie bereits zuvor erwähnt, schaffen es davon wiederrum nur rund 10-15 Prozent in das tatsächliche Portfolio. «Typischerweise zielen wir dabei auf einen Investmenthorizont von zumindest drei Jahren ab», erklärt Thomas Davis. Einzelne Titel befinden sich aber bereits deutlich länger im Portfolio. «Solche Unternehmen haben bislang eindrucksvoll unter Beweis stellen können, dass sie sich trotz bereits erzielten Wachstumsrekorden immer wieder neu erfinden können», so Davis.
Die Wachstums-Titel von morgen
Angesprochen auf weniger promintente Wachstumstitel – also potenzielle Erfolgstitel von morgen – nennt Davis die aktuellen Portfolioholdings wie beispielsweise «Ayden», ein holländischer Online-Zahlungsabwickler.
Die Annahme, dass Wachstum und einzigartige Geschäftsmodelle nur im Technologie-Bereich zu finden seien, ist laut Davis ein reiner Mythos. Seine Positionen in einem führenden Zahnimplantathersteller sowie einem Yogakleidung-Produzenten seien ein guter Beleg dafür, dass auch in «analogen» Bereichen nach wie vor hochattraktives Wachstum zu erzielen ist.
Abschließend eingefügter Chart demonstriert die Performance-Entwicklung der UCITS-Fondsstrategie (PGIM Jennison Global Equity Opportunities - IE00BYV6MS67 -abgebildet in hellrot) im Vergleich zum Peer-Group Durchschnitt sowie dem MSCI ACWI Growth seit Auflage am 20.03.2017. Als amerikanisches Vehikel verfügt die Strategie über einen Live-Track-Record seit 30.04.2011.
Investoren, die einen reinen US-Growth-Ansatz bevorzugen steht überdies die fokussierte PGIM Jennison US Growth Fund Strategie zur Verfügung.