In einer Welt mit unbekannten Unbekannten in Kontakt bleiben

Von Kimberly LaPointe, EVP und Leiterin von PGIM Investments International: PGIM Investments | 17.06.2020 12:20 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels hatte die Welt noch alle Hände voll damit zu tun, sich auf das Leben während einer globalen Pandemie einzustellen. Doch weniger als eine Woche später werden wir vom überaus tragischen Tod von George Floyd erschüttert, der zurecht weltweit enorme Aufmerksamkeit erfahren hat. Gerade in solch unsicheren Zeiten wie diesen ist es wichtiger denn je, miteinander in Kontakt zu bleiben, während wir gemeinsam unsere Überzeugungen, unsere Handlungen und unsere Kernwerte überprüfen.

Miteinander in Kontakt zu bleiben ist in der Anlagewelt nach wie vor immens wichtig, da sich an den globalen Märkten Dinge ereignen, die sich der Kontrolle der Anleger weitgehend entziehen. Ich freue mich daher sehr, Ihnen das erste aus einer ganzen Reihe von Gesprächen mit Führungskräften und Experten von PGIM zu präsentieren, die mit mir über ihre Erkenntnisse sprechen werden, um Ihnen zu helfen, diese unsicheren Zeiten zu überstehen.

Noch vor wenigen Monaten gingen wir in Cafés und Restaurants, fuhren in gut gefüllten Zügen und besuchten Freunde und Verwandte. Doch mit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie hat sich die Welt praktisch über Nacht verändert. Was wir zuvor für selbstverständlich hielten, verblasst zu einer Erinnerung an etwas lang Vergangenes. Zugleich scheinen die soziale Distanzierung, die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen nicht enden zu wollen.

Wir alle, als Weltgemeinschaft, stellen uns gerade auf diese neue Art zu leben ein. Zu Hause entspricht jeder Tag „einmal schlafen“. Wenn die Minuten zu Stunden und die Stunden zu Tagen werden, kann man schnell mal den Überblick verlieren und nicht mehr wissen, welcher Tag gerade ist. Meine jüngste Tochter hat sich daran gewöhnt. Wenn sie die Zeit bis zu Dingen, die ihr wichtig sind, im Blick behalten will, zählt sie einfach, wie oft sie noch schlafen muss. Wie gesagt, jeder Tag bedeutet „einmal schlafen“.

Zweifellos hat die Pandemie für viele von uns radikal verändert, wie wir leben, arbeiten, denken, miteinander kommunizieren und beurteilen, was am meisten zählt.

Ich habe kürzlich mit Raj Shant (siehe Video oben), dem Managing Director von Jennison Associates, Manager der Fundamental-Equity-Strategien von PGIM mit einem verwalteten Vermögen von USD 172 Mrd. (Stand: 31. Dezember 2019), darüber gesprochen, wie sich sein Verhalten und seine Denkweise und die seiner Kollegen aufgrund des aktuellen Marktumfelds verändert haben. Dieses Gespräch lieferte interessante Einblicke, wie es einigen Unternehmen dank ihrer Flexibilität gelungen ist, sich auf das aktuelle Umfeld einzustellen und sogar davon zu profitieren.

Während des Gesprächs fiel mir vor allem auf, dass die Pandemie einen Wandel beschleunigt, der innerhalb der Gesellschaft bereits begonnen hatte. Dieser äußert sich darin, dass Verbraucher weniger im stationären Handel und mehr online einkaufen und Technologielösungen, die das Arbeiten im Home Office ermöglichen und erleichtern, verstärkt genutzt werden. Online-Händler verzeichneten in den letzten beiden Monaten, in denen viele Menschen zu Hause blieben, eine unfassbare Nachfrage. Dies dürfte auch nach der Pandemie so bleiben, wenn sich mehr Menschen daran gewöhnen, bequem von zu Hause einzukaufen, anstatt von Geschäft zu Geschäft gehen zu müssen. Gewinner dieser Tatsache sind die großen, etablierten Online-Händler. Doch auch für E-Commerce-Plattformen, mit denen kleine Einzelhändler problemlos ihre Reichweite erhöhen und online eine größere Zielgruppe erreichen können, war dies ein Segen.

Bedeutsamer ist vielleicht, was uns die Welt in der Krise gelehrt hat, nämlich dass wir es möglicherweise mit der Globalisierung und den „Just in Time“-Lieferketten etwas übertrieben haben und dieses Ungleichgewicht jetzt vielleicht bereinigt wird. Durch Echtzeit-Lagerhaltung haben einige Unternehmen zwar Wettbewerbsvorteile erzielt, doch diese Effizienz hatte ihren Preis: nationale Gesundheitsbehörden hatten zum Beispiel große Mühe, persönliche Schutzausrüstung und andere lebenswichtige Ausstattung bei internationalen Lieferanten zu beschaffen. Aus der Sicht von Raj Shant hat dies eine angeregte Diskussion darüber ausgelöst, wie sich die Lieferketten wieder robuster gestalten lassen und ihr Management verbessert werden kann, um „im Fall der Fälle“ besser reagieren zu können.

Wie die Pandemie ausgeht oder die Konjunkturerholung Fuß fasst, lässt sich unmöglich voraussagen. Was wir aber sehr wohl wissen, ist, dass sie unser aller Leben verändert und uns dazu gebracht hat, Wege zu finden, uns auf sie einzustellen und sogar von ihr zu profitieren. Wir sind bereit, uns zu ändern und anders einzukaufen, wir beobachten, welche Unternehmen flexibel genug sind, um im Geschäft zu bleiben und künftig sogar zu wachsen, und vor allem kümmern wir uns wieder mehr um unsere Kollegen, Freunde und Familien.

Kein Zweifel, es sind unsichere Zeiten, die eine Reihe von unbekannten Unbekannten mit sich bringen: für Unternehmen, für Anleger, für jeden. Wir erkennen allerdings vielversprechende Anzeichen, dass uns die Kooperation, Unterstützung und Findigkeit, die Regierungen, Unternehmen und die Gesellschaft als Ganzes an den Tag legen, helfen werden, diese Krise zu überwinden. Es mag zwar paradox erscheinen, jetzt, da Stunden und Tage miteinander verschmelzen. Doch ich versuche, mich immer wieder selbst daran zu erinnern, dass es manchmal in Ordnung ist, von Tag zu Tag zu denken – oder von „einmal schlafen“ zu „einmal schlafen“, wie meine Tochter es ausdrücken würde.

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