Die weltweiten Temperaturen steigen immer schneller. Der Klimawandel, aber auch die Maßnahmen, mit denen seine Folgen minimiert werden sollen, dürften einen unausweichlichen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Wirtschaft haben. Wie zuletzt in der Eurozone zu beobachten war, lässt sich diese Entwicklung aber durchaus in eine positivere Richtung lenken. Das Momentum innerhalb der Eurozone, sich im Kampf gegen den Klimawandel stärker zu engagieren, wuchs bereits im Jahr 2019. Die Covid-19-Pandemie hat die Handlungsbereitschaft der Politik noch weiter verstärkt.
Konjunkturpakete, die sich auch des Problems des Klimawandels annehmen, darunter der „Europäische Grüne Deal“ sowie kürzlich der Europäische Wiederaufbaufonds, auch bekannt als „Next Generation EU“, könnten das Wachstums des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der Eurozone bis 2024 um 2 Prozentpunkte erhöhen. Das Momentum hat auch die Geldpolitik erfasst: Bei der laufenden Überprüfung ihrer geldpolitischen Strategie, deren Abschluss nun bis Mitte 2021 aufgeschoben ist, bezieht die EZB den Klimawandel als ein Element in die Überprüfung ihres Politikrahmens mit ein.
Europas umfassendes Bekenntnis zum Kampf gegen den Klimawandel verfestigt sich in der Region immer mehr und dürfte auch durch Politikänderungen nicht beeinträchtigt werden. Dies hat nicht nur auf Europa selbst Auswirkungen, denn auch auf seine Haupthandelspartner wächst der Druck, ähnliche Zusagen zu machen, sofern sie den Zugang zu der Region nicht verlieren wollen. Auch die Auswirkungen für Anleger könnten beachtlich sein. Dazu zählen unter anderem ein geringeres Risiko einer Zersplitterung, Unterstützung für den jüngsten Anstieg des Euro, stabile Spreads von Anleihen der Peripherieländer gegenüber deutschen Bundesanleihen sowie verbesserte Kreditfundamentaldaten in wichtigen Sektoren.
Den vollständigen Artikel können interessierte LeserInnen hier herunterladen
Katharine Neiss, Chefvolkswirtin bei PGIM Fixed Income