Preissteigerungen sind ein globales – aber temporäres Phänomen
„Wir schätzen, dass das gesamte globale BIP jetzt leicht über dem Niveau vor der Pandemie liegt und die Lücke zu unserer Projektion des globalen Wachstumspotenzials vor der Pandemie zu schließen scheint. Die Industrieländer, angeführt von den USA und Australien, erholen sich am schnellsten, während China, Indonesien und Korea unter den Schwellenländern ein außergewöhnliches Wachstum verzeichnen. Währenddessen haben Südafrika, Brasilien und Mexiko Mühe, die Abwärtsspirale in ihren Volkswirtschaften aufzuhalten. Wir sehen, dass sich die globale Erholung in diesem Jahr mit einem erwarteten Wachstum von 6,5 % und im nächsten Jahr mit einem erwarteten Wachstum von 4,2 % zunehmend durchsetzt.
Der Anstieg der Preise, insbesondere der Erzeugerpreise, ist zu einem globalen Phänomen geworden, das auf die starke Verknappung und Störung des globalen Sektor für handelbare Güter zurückzuführen ist. Wir gehen davon aus, dass sich dieses Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage mit der Zeit verringern wird, wenn die massive Nachfragespitze bei den Verbrauchern nachlässt und Produzenten und Hersteller die Probleme in der Lieferkette lösen.
Eine weitere inflationäre Kraft, die wir beobachten, ist die Normalisierung der Dienstleistungspreise. Fluggesellschaften, Hotels und andere Dienstleistungssektoren sind während der Pandemie zusammengebrochen, und einige Unternehmen boten hohe Rabatte an, um Kunden zu halten. Die Normalisierung in den Dienstleistungssektoren auf der ganzen Welt könnte die globale Inflation auf kurze Sicht hoch halten.
Obwohl wir glauben, dass die Inflation in den kommenden Monaten heiß laufen wird, sehen wir eine Lösung für diese temporären Nachfrage- und Angebotsprobleme, welche die Inflationsrate wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurückführen sollte. Wir erwarten, dass die strukturellen Probleme, die in den letzten zehn Jahren zu einer schwachen Inflation beigetragen haben Bevölkerung, hohe Verschuldung und technologischer Fortschritt - sich in den kommenden Quartalen und Jahren durchsetzen werden.“