PGIM-CEO Hunt: Kryptowährungen sind „Portfolio-Kryptonit“

Der aktuelle Kryptocrash, der grösstenteils auf die mangelhafte Struktur eines so genannten „Stablecoins” zurückzuführen ist, veranschaulicht nur einen der vielen Gründe, warum Kryptowährungen eine schlechte Wahl für langfristig orientierte Anleger sind. Diesen Standpunkt vertritt David Hunt, CEO von PGIM, dem globalen Investmentmanager des Versicherungskonzerns Prudential, Inc. mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 1,4 Billionen US-Dollar. PGIM Investments | 19.05.2022 12:00 Uhr
PGIM-CEO David Hunt / © PGIM Fixed Income
PGIM-CEO David Hunt / © PGIM Fixed Income
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

In PGIMs neustem Megatrends-Paper, „Cryptocurrency Investing: Powerful Diversifier or Portfolio Kryptonite?“,analysieren zahlreiche Anlageexperten aus den PGIM-Geschäftsbereichen Fixed Income, Equity, Real Estate, Private Debt und Alternatives die gängigsten Argumente, die für Investitionen in Kryptowährungen sprechen. Dabei kommen sie zu dem Fazit, dass Direktinvestitionen in Kryptowährungen institutionellen Anlegern nur wenige Vorteile bieten, dabei jedoch hohe Volatilität und hohes Risiko mit sich bringen.

„Für uns als langfristiger Anleger und Vermögensverwalter müssen im Interesse unserer Kunden drei Dinge zutreffen, damit wir eine Anlageklasse in ein Portfolio aufnehmen: Der Vermögenswert braucht einen klaren regulatorischen Rahmen, sollte eine effektive Wertanlage sein und eine kalkulierbare Korrelation mit anderen Anlageklassen aufweisen“, so PGIM-CEO David Hunt. „Kryptowährungen erfüllen derzeit keines dieser drei Kriterien. Vielmehr als um eine Kapitalanlage handelt es sich dabei um eine reine Spekulation.“

Die PGIM-Studie zeigt, dass Investitionen in Kryptowährungen zur Portfoliodiversifikation nur unzuverlässig beitragen, eine ungeeignete Safe-Haven-Anlage sind und unzureichend vor Inflation schützen. Darüber hinaus unterscheiden sich die jüngsten risikobereinigten Renditen nicht wesentlich von denen anderer Anlageklassen, erleiden dabei jedoch häufiger und deutlichere Rückschläge. Gegen Kryptowährungen spricht für langfristig orientierte Anleger zudem der unsichere regulatorische Hintergrund und die erheblichen Bedenken in Bezug auf ESG-Aspekte.

„Kryptowährungen mögen ein mutiger Versuch sein, ein funktionsfähiges, dezentralisiertes Peer-to-Peer-Zahlungssystem zu schaffen, doch ihre Kursbildung basiert in erster Linie auf Spekulation und nicht auf einer fundierten Wert- oder Nutzentheorie“, sagt Shehriyar Antia, Head of Thematic Research bei PGIM. „Darüber hinaus gibt es kaum Belege dafür, dass Kryptowährungen ein wirksamer Inflationsschutz oder eine Safe-Haven-Anlage sind, weshalb wir keinen Grund sehen, sie in institutionelle Portfolios aufzunehmen.“

Mit den Mythen über Kryptowährungen aufräumen

Kryptowährungen sind keine wirksame Absicherung gegen die Inflation: Der Kurs von Bitcoin und anderen Kryptowährungen entwickelte sich 2021 nur für kurze Zeit analog zur Inflation, bevor er stark fiel. Bei Gold hingegen hat sich seit den 1970er Jahren gezeigt, dass es wirksam und zuverlässig gegen die Inflation schützen kann. 

Bitcoin fungiert nicht als Safe-Haven-Anlage: Die vorherrschende Kryptowährung Bitcoin erwies sich zu Beginn des Jahres 2020 angesichts der weltweiten coronabedingten Lockdowns nicht als stabilisierende Kraft, als weltweit die Kurse von Wertpapieren abstürzten. So verlor die Kryptowährung deutlicher an Wert als dies bei herkömmlichen Safe-Haven-Vermögenswerten der Fall war. 

Kryptowährungen kollidieren mit ESG-Zielen: Eine einzige Transaktion über die Bitcoin-Blockchain entspricht zwei Millionen Transaktionen über das Visa-Netz oder ungefähr der Energie, die benötigt wird, um einen durchschnittlichen amerikanischen Haushalt über zwei Monate mit Strom zu versorgen. Unter dem Governance-Aspekt betrachtet, macht die Anonymität und die Schwierigkeit, die Identität der Besitzer nachzuverfolgen, Bitcoin zu einem bevorzugten Tauschmittel für illegale Aktivitäten – wie z. B. die potenzielle Umgehung von Sanktionen nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine.

Konkrete Chancen im Bereich Blockchain-Technologie

„Kryptowährungen erleben zwar einen regelrechten Hype, doch die wirklich interessanten Investitionsmöglichkeiten finden sich in der zugrundeliegenden Technologie“, sagt Taimur Hyat, Chief Operating Officer bei PGIM. „Bei Unternehmen, die reale Blockchain-Anwendungen wie das Clearing und die Abwicklung von Transaktionen, die Betrugsprävention und die Tokenisierung von realen Vermögenswerten ermöglichen, ist eine deutlich höhere Wertschöpfung in den kommenden zehn Jahren zu erwarten. Hier gilt der alte Spruch: Investiere bei einem Goldrausch nicht in die Goldgräber, sondern in Schaufeln.“

Private Blockchains und Smart Contracts: Die Distributed-Ledger-Technologie (DLT) und Smart Contracts können einzelne Bereiche der Finanzdienstleistungen, der Logistik und des Lieferkettenmanagements revolutionieren, da sie die Überprüfung der Gegenpartei und des Handels sowie den Abgleich von Transaktionen und Unterlagen überflüssig machen.

Verbriefung der nächsten Generation: Die Tokenisierung von Immobilien- und Infrastrukturanlagen kann Transaktions- und Verwaltungskosten erheblich reduzieren, die Liquidität erhöhen, Transaktionen vereinfachen, die Preistransparenz steigern und einen präziseren Portfolioaufbau ermöglichen. 

Infrastruktur und Ökosysteme zur Unterstützung von Blockchains und künftigen digitalen Währungen der Zentralbanken: Weitere Innovationen in Bereichen wie Betrugsprävention, Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und anderen wichtigen Faktoren eines umfassenden Krypto-Ökosystems haben Potenzial, Unternehmen, die diese Dienstleistungen anbieten, attraktive Renditen zu bescheren.

Weitere Informationen finden Sie in PGIMs Research-Serie Megatrends: „Cryptocurrency Investing: Powerful Diversifier or Portfolio Kryptonite?

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