Die Marktunsicherheit hat zu einem breit angelegten Ausverkauf bei Aktien, insbesondere bei Wachstumswerten, geführt. Die heutigen Märkte gehören zu den schwierigsten, die wir seit mehreren Jahrzehnten erlebt haben. Widersprüchliche Indikatoren, mangelnde Transparenz und das Zusammentreffen von makroökonomischem Druck machen die Anleger nervös. Die Bewertungen sind nach dem Abschwung im Jahr 2022 nach wie vor unter Druck. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass der Rückgang bei den Wachstumswerten größtenteils auf Kurseinbußen und nicht auf Gewinneinbußen zurückzuführen ist. Höhere Zinssätze haben die Abzinsungssätze erhöht, die zur Bestimmung des aktuellen Werts künftiger Erträge verwendet werden. Das zugrundeliegende Ertragswachstum bleibt allerdings relativ stabil. Da das Gesamtwachstum der Erträge in den kommenden Monaten weiter nach unten korrigiert werden könnte, werden die wenigen Unternehmen, die ihre Umsätze und Erträge dauerhaft steigern können, für die Anleger attraktiver. Selbst dann, wenn ihre Umsätze und Gewinne einen Rückschlag erleiden, dürfte ihr Wachstum ausgeprägter bleiben als das von Unternehmen, die mit niedrigeren Erwartungen gestartet sind, welche noch dazu weiter gesenkt werden.
Qualität der Wachstumsaktien unterscheidet sich
Seit 2005 verzeichnete etwa jedes vierte Unternehmen mit großer und mittlerer Marktkapitalisierung ein jährliches Umsatzwachstum von mindestens 7 % und ein Gewinnwachstum von 10 % und mehr. Nimmt man eine Schwelle für das Umsatzwachstum von 15 % und das Gewinnwachstum von 20 %, sinkt die Zahl auf etwa eines von zehn Unternehmen. Da die Zinserhöhungen der Fed die Wirtschaft verlangsamen, werden die Anleger wahrscheinlich Unternehmen mit stabilem, zuverlässigem Wachstum bevorzugen.
Sieht man von der kurzfristigen Volatilität ab, so dürften Wachstumsunternehmen, die differenzierte Produkte und Dienstleistungen anbieten, die einen echten Mehrwert für die Gesellschaft schaffen, langfristig weiter florieren. Säkulare Wachstumsthemen können gut geführten Unternehmen erheblichen Rückenwind geben. Zu den drei größten säkularen Wachstumsbereichen in 2023 gehören:
Elektrofahrzeuge: Wir glauben, dass die Transportindustrie als nächstes vor einer umfassenden Umwälzung steht, insbesondere im Automobilbereich. Wir erreichen endlich große Akzeptanzkurven in Europa und gewinnen in den USA durch unterstützende steuerliche Anreize an Dynamik. Und die Möglichkeiten gehen über Elektrofahrzeuge hinaus und erstrecken sich auch auf Batterien, die Batterielieferkette und ihre Einbindung in alternative Energien zur Stromerzeugung.
Luxus: Trotz der wirtschaftlichen und marktwirtschaftlichen Unsicherheit florieren die führenden Luxusmarken weiterhin. Man kann eine Luxusmarke nicht über Nacht aufbauen. Die Entwicklung dauert Jahre, und der Kundenstamm ist weitgehend loyal. Während die Inflation ihren Tribut bei den allgemeinen Ausgaben fordert, bleibt die Entwicklung bei den Ausgaben für Luxusgüter stabil.
Fintech: Finanztechnologieplattformen bieten in den Schwellenländern überzeugende Möglichkeiten, da Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen weiterhin einen bequemeren und erschwinglicheren Zugang zu Finanzdienstleistungen suchen. Lateinamerika ist eine besonders attraktive Region, da die alteingesessenen Banken ihr Dienstleistungsangebot nicht ausweiten.
Von Mark Baribeau, Portfolio Manager des von PGIM Investments vertriebenen PGIM Jennison Emerging Markets Equity Fund