Anleger beginnen wieder vermehrt auf den Healthcare-Sektor zu schauen. Entscheidend dafür sind die stabilen Fundamentaldaten der Unternehmen sowie die hohe Innovationskraft des Sektors. Gerade letztere bietet Möglichkeit zur Alpha-Generierung. Mit dem Inkrafttreten des US-Inflationsbekämpfungsgesetzes Anfang des Jahres besteht zudem erstmalig die Aussicht auf staatlich verordnete Preiskontrollen für Arzneimittel, wenn auch nur für eine Handvoll der umsatzstärksten Produkte, da deren Patentschutz ab 2026 ausläuft. Die Folgen für den Sektor dürften sich allerdings in Grenzen halten, da nur die Medikamente mit den höchsten Ausgaben von Medicare betroffen sind und die Anfangspreise eines neuen Medikaments davon unberührt bleiben. Darüber hinaus wurde mit der Verabschiedung des US-Inflationsbekämpfungsgesetzes nach sieben Jahren endlich Klarheit über die Preisgestaltung bei Arzneimitteln geschaffen, was sich langfristig positiv auf den Sektor und insbesondere auf die Biotechnologie auswirken kann. Da nun gewisse Maßnahmen in Bezug auf die Preisgestaltung von Arzneimitteln beschlossen wurden, sind drastische Änderungen mit potenziell negativen Konsequenzen auf die Gesundheitsbranche kein Thema mehr.
Gesundheitswesen fokussiert sich zunehmend auf Präventivmedizin
Die Healthcare-Branche ist einer der am schnellsten wachsenden Sektoren der Weltwirtschaft und treibt rasche wissenschaftliche und technologische Fortschritte voran. Dabei führt das Verschmelzen von Technologie und Verbraucherorientierung zu einem einzigartigen Innovationsfluss, um ungedeckte medizinische Bedürfnisse zu erfüllen und Kosten zu senken. Diese Entwicklung wird sich nachhaltig auf die Patientenerfahrung auswirken, da sich das Gesundheitswesen zunehmend auf Präventivmedizin und ein ergebnisorientiertes wirtschaftliches Modell verlagert. In diesem Umfeld bieten sich hervorragende Möglichkeiten, Investitionen in verschiedene Branchen des Gesundheitswesens zu tätigen.
Die folgenden sechs fundamentalen Entwicklungen sprechen für den Sektor:
1. Produktive Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten führen zu wirksamen Krankheitsbehandlungen, die die Lebensqualität der Patienten verbessern. Es waren im Übrigen diese Eigenschaften, die in der Vergangenheit zu einer längerfristigen Outperformance des Sektors geführt haben.
2. Auch haben zahlreiche bio-therapeutische Unternehmen überzeugende Fundamentaldaten und innovative Produkte und Medikamente in der Pipeline.
3. Die Anzahl der Arzneimittelkandidaten in den Biopharma-Pipelines ist nach wie vor hoch. Der Anstieg der Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen großer globaler Pharmaunternehmen, Fortschritte beim Wirkstoffscreening und die Entdeckung von Wirkstoffen treiben die Zahl der Wirkstoffkandidaten in die Höhe.
4. Man rechnet damit, dass größere multinationale Pharmaunternehmen, insbesondere solche, deren Patente auslaufen, weiterhin kleinere Unternehmen mit einzelnen Produkten oder vielversprechenden Pipeline-Assets aufkaufen werden.
5. Viele Medizintechnik- und Diagnostikunternehmen arbeiten daran, die Entscheidungsfindung der Ärzte zu verbessern, die Entwicklung und Zulassung von Medikamenten zu beschleunigen und biologische Aspekte schneller zu integrieren.
6. Medizintechnikunternehmen verbessern die Lebensqualität, bieten weniger invasive Verfahren an und erhöhen die Benutzerfreundlichkeit für Arzt und Patient, wodurch sich die Verweildauer im Krankenhaus verringert.
Von Debra Netschert, Portfolio Managerin der Healthcare-Strategie bei Jennison Associates, deren UCITS-Fonds von PGIM Investments vertrieben werden.