PGIM Studie: Zukunft der Arbeit – Gewinner und Verlierer einer neuen Ära

PGIM Investments | 02.11.2023 13:23 Uhr
Shehriyar Antia, Head of Thematic Research bei PGIM / © e-fundresearch.com / PGIM
Shehriyar Antia, Head of Thematic Research bei PGIM / © e-fundresearch.com / PGIM
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Die globalen Arbeitsmärkte befinden sich an einem kritischen Wendepunkt: Es finden erhebliche strukturelle Veränderungen statt, die in den kommenden Jahren zu einem Arbeitskräftemangel, Inflation und negativen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum führen werden. Eine neue Studie von PGIM, dem globalen Investmentmanager von Prudential Financial, Inc. (NYSE: PRU) mit einem Volumen von 1,2 Billionen US-Dollar, untersucht, wie makroökonomische Kräfte die globale Arbeitswelt und Wirtschaft verändern.

In „Die Zukunft der Arbeit – Gewinner und Verlierer in einer neuen Ära“, dem neuesten Paper aus der Megatrends-Serie, untersucht PGIM jene Faktoren, welche die globalen Arbeitsmärkte verändern, sowie zukünftige Vorreiter und Schlusslichter in verschiedenen Branchen, Regionen und Ländern bestimmen und deren Auswirkungen für Investoren.

„Der tiefgreifende Strukturwandel auf den Arbeitsmärkten war bereits vor der Corona-Pandemie deutlich spürbar“, kommentiert Shehriyar Antia, Head of Thematic Research bei PGIM. „Das Zusammenspiel aus einem knappen Arbeitskräfteangebot, zunehmenden Spannungen auf dem Arbeitsmarkt, dem Boom der künstlichen Intelligenz und dem Widerstand gegen die Globalisierung wird erhebliche Auswirkungen auf das globale Wachstum und die Inflation haben.“

Schlüsselfaktoren, die die Arbeitsmärkte weltweit beeinflussen

In der Studie benennt PGIM vier treibende Kräfte, die den Strukturwandel auf den Arbeitsmärkten forcieren:

  1. Demographische Trends verändern die Erwerbsbevölkerung weltweit: Insbesondere die „doppelte Alterung“ von Unternehmern und sesshaften gewordenen Arbeitnehmern dämpft die Bereitschaft zu unternehmerischer Initiative und Innovation, sodass beispielsweise in den USA ein Rückgang der Unternehmensgründungen zu verzeichnen ist.
  2. Strukturelle Diskrepanz zwischen Arbeitskräftenachfrage und -angebot: Technologie, Reshoring und Industriepolitik verstärken das Ungleichgewicht zwischen Arbeitskräfteangebot und -nachfrage. So rechnet die US-Halbleiterindustrie damit, dass bis 2030 mehr als die Hälfte der benötigten Stellen unbesetzt bleiben, weil Arbeitskräfte mit dem technischen Know-how zur Herstellung von Chips fehlen.
  3. KI bringt die Automatisierung von der Fabrikhalle ins Büro: Arbeit und Technologie stehen in einem komplexen Verhältnis zueinander – sie steigern die Produktivität und ersetzen gleichzeitig Arbeitsplätze. KI kann zwar in Zukunft Arbeitskräfte vom Arbeitsmarkt verdrängen – insbesondere in Dienstleistungsbranchen wie Recht, Finanzen, Pharmaforschung und Bildung –, aber nicht sofort und nicht in dem Ausmaß, wie es aktuelle Medienberichte suggerieren.
  4. Die sich wandelnde Globalisierung beeinflusst Arbeitsstrukturen: Das goldene Zeitalter der Globalisierung ist vorbei, und es findet ein Paradigmenwechsel statt, der von den Anlegern übersehen wird. Migration, die Verlagerung globaler Lieferketten und die gestiegene Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer sind Faktoren, die Anleger berücksichtigen müssen, da sie das Potenzial haben, Wachstum, Inflation und Geldpolitik in dieser neuen Ära der Arbeitsmärkte grundlegend zu verändern.

„Technologie und Trends wie die Verlagerung von Lieferketten führen in den Industrieländern zunehmend zu einem Ungleichgewicht in den Arbeitsmärkten“, so Taimur Hyat, Chief Operating Officer von PGIM. „Diese Studie zeigt Investoren auf, wo Unternehmen die benötigten Fachkräfte finden, um sich weiterzuentwickeln – dies ist ein wichtiger Faktor für langfristige Investitionsentscheidungen.“

Herausforderungen für die heutigen Führungskräfte auf regionaler ebene

„Der Wandel der Arbeitsmärkte wird je nach Branche und Region neue Gewinner und Verlierer hervorbringen“, ergänzt Taimur Hyat, Chief Operating Officer von PGIM. „Für Investoren wird es von entscheidender Bedeutung sein, die weitreichenden Auswirkungen dieser neuen Dynamik zu verstehen.“ In der Studie bietet PGIM ein Rahmenwerk für die Bewertung des Arbeitskräfteangebots, der Qualität der Arbeit und des politischen Umfelds.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass viele der derzeit führenden Länder Schwierigkeiten haben werden, den künftigen Bedarf an Arbeitskräften zu decken. Inzwischen sind Länder, von denen man dies nicht unbedingt erwarten würde, besser in der Lage, die Vorteile des Arbeitsmarktwandels für sich zu nutzen. Die Ergebnisse zeigen folgendes Bild:

  • In Asien steht China vor der großen Herausforderung, seinen künftigen Bedarf an Arbeitskräften zu decken. Aufgrund des starken demographischen Rückgangs und des negativen Migrationssaldos schneidet China beim Arbeitskräfteangebot schlecht ab.
  • Die größten Volkswirtschaften in Europa stehen vor Herausforderungen, während kleinere Länder wie Schweden und die Schweiz besser positioniert sind. Deutschland, Italien und Spanien werden in den kommenden Jahren mit einem starken Bevölkerungsrückgang konfrontiert sein, der durch die derzeitige Zuwanderungspolitik wahrscheinlich nicht ausgeglichen werden kann.
  • In Nord-, Mittel- und Südamerika werden die derzeitigen regionalen Spitzenreiter Mexiko und Brasilien vor großen demographischen Herausforderungen stehen, die durch die derzeitigen Trends bei der Migration oder der Erwerbsbeteiligung von Frauen kaum abgemildert werden dürften. Neben Kanada und den USA sind auch Chile und Costa Rica für dieses neue Arbeitszeitalter gut aufgestellt.
  • Während die führenden afrikanischen Länder Südafrika, Ägypten und Nigeria im Vergleich zu anderen Regionen eine günstige demographische Entwicklung aufweisen, schneiden sie schlecht ab, wenn es um die Qualität der Arbeitskräfte und die Rahmenbedingungen für unternehmerische Tätigkeit geht.

Eine eingehende Untersuchung der USA

PGIM hat darüber hinaus in Zusammenarbeit mit der Brookings Institution einen detaillierteren Blick auf die Arbeitsmärkte der US-Bundesstaaten und Städte geworfen. Die Studie zeigt:

  • Staaten wie Oregon und Wisconsin haben das größte Potenzial, die lokale Produktivität und das Wachstum zu steigern.
  • Städte mit großen Universitäten, die Spitzenkräfte aus Wissenschaft und Forschung hervorbringen, sind selbst in ansonsten nicht führenden Staaten attraktiv. Mobile, Alabama, ist beispielsweise ein Zentrum für qualifizierte Branchen wie Luft- und Raumfahrt sowie Chemie und Maschinenbau.

Lesen Sie „Zukunft der Arbeit“ und besuchen Sie PGIMs Megatrends 360 für Einblicke in Investmenttrends für verschiedene Anlageklassen, Themen und Regionen.

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