Die Spreads für Hochzinsanleihen haben sich im ersten Halbjahr 2024 eingeengt, da Märkte die höhere Wahrscheinlichkeit eines „soft landings“ eingepreist haben. Auch wenn die technischen Marktdaten weiterhin günstig sind und die Renditen hoch bleiben, scheinen die Spreads nahe am fairen Wert zu liegen. Gleichzeitig können die globalen Rahmenbedingungen weiterhin für Volatilität sorgen: Die Konjunktur verlangsamt sich, geopolitische Unsicherheiten bleiben bestehen, die Inflationsentwicklung bleibt ungewiss und im restlichen Jahresverlauf stehen noch entscheidende Wahlen an.
Ersatz für Aktien bei 8% Rendite
Derzeit liegt die Rendite von Hochzinsanleihen bei etwa 7,5% und ist damit nicht zuletzt auch für Investoren attraktiv, die sich nach Alternativen zu Aktien umsehen. Denn derzeit liegt die Anleihenrendite sogar über der Aktienrendite, mit Ausnahme der Finanzkrise eine absolute Premiere in den letzten 20 Jahren. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass die Ausfallquote bei Hochzinsanleihen bei grob 2,5% liegen wird, was unter dem langfristigen Durchschnitt liegt und sehr gut zu managen ist. Hauptgrund dafür ist, dass der überwiegende Teil des Marktes aus qualitativ hochwertigen, leistungsfähigen Unternehmen besteht, die alle kurzfristigen Fälligkeiten refinanzieren können. Wir beobachten jedoch auch einige attraktive Opportunitäten in den verschobenen Segmenten des Marktes, wo eine sorgfältige Kreditauswahl in bestimmten Situationen zu aktienähnlichen Renditen führen kann.
Portfolioausrichtung
Der Schlüssel zum Erfolg liegt unserer Meinung nach auch weiterhin in einem umfassenden Analyseprozess, um attraktive Investment Opportunitäten zu identifizieren. Als aktiver Manager gibt es durch sorgfältige Selektion auch weiterhin eine Fülle von Alpha-Möglichkeiten.
Von Rob Fawn, Senior Portfolio Manager European Leveraged Finance bei PGIM Fixed Income