Mit globalen Real Estate Investment Trusts (REITs) erlebten die Anleger in den letzten Jahren eine Achterbahnfahrt, weil durch die aggressiven Zinserhöhungen der Zentralbanken die Anlagenwerte stark sanken und die Nachfrage unter Druck geriet. Da die Zinserhöhungszyklen in den führenden Märkten nun jedoch vorüber sein dürften und die Anleger mit potenziellen Zinssenkungen rechnen, zeigt der Immobilienmarkt Anzeichen einer Stabilisierung. Zwar sind sowohl der Zeitpunkt als auch der Umfang der künftigen Zinssenkungen weiterhin ungewiss. Wir erwarten aber, dass sich die Entwicklung der Geldpolitik in den nächsten zwölf bis 18 Monaten insgesamt weiterhin günstig auf die Stimmung gegenüber REITs auswirken dürfte. Da diese Unsicherheit nun weitgehend vorüber ist, können die Anleger den Blick wieder auf die stabilen operativen Trends und die sich bessernden mehrjährigen Wachstumsaussichten richten. Denn die Zunahme des Angebots sinkt auf historisch niedrige Niveaus, während die Nachfrage solide bleibt.
SINKENDE REALRENDITEN KÖNNTEN REIT-RALLY AUSLÖSEN
In der Vergangenheit erzielten REITs in den zwölf Monaten, nachdem die Realrenditen Höchststände erreichten, sehr positive Erträge und entwickelten sich gut. Da ein solcher Höchststand der Realrenditen anscheinend Ende 2023 erreicht war, könnte die Aussicht auf sinkende Zinskosten und niedrigere Diskontierungssätze dem kapitalintensiven Markt für REITs, der zudem eine lange Duration aufweist, deutliche positive Impulse geben.
REITS WEITERHIN MIT ABSCHLAG VOM NIW BEWERTET
Quelle: Morningstar, FTSE NAREIT, Standard & Poor’s. Stand der Analysen: 1. Juli 2024 für den FTSE NAREIT All Equity REIT Index und den S&P 500 Index. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für künftige Ergebnisse.
DEFENSIVE NACHFRAGE TREIBT WACHSTUM AN
Die interessantesten Chancen erkennen wir aktuell bei Immobiliengesellschaften, die ihren Kapitalkostenvorteil für wertsteigerndes externes Wachstum nutzen können. Als attraktiv betrachten wir unter anderem diese Sektoren mit defensiver Nachfrage:
- Rechenzentren: Da die KI die Datenproliferation erheblich beschleunigt, entsteht ein immenser Bedarf an Rechenzentren, während das Angebot auf dem Markt beschränkt ist; dies trägt zu niedrigen Leerstandsraten und mehr Mietwachstum bei.
- Seniorenwohnungen: Das Gewinnwachstum legt zu, da höhere Mieten und eine bessere Auslastung die steigenden Betriebskosten wettmachen.
- Studentenwohnheime: Die Vermietungsquoten befinden sich auf historischen Höchstständen. Die besten Aussichten bestehen für Objekte in der Nähe der führenden Hochschulen.
Im 2. Halbjahr 2024 werden unseres Erachtens auch die Bereiche Mietlager und Wohnungen bessere Chancen bieten, da die Fundamentaldaten aktuell schwach sind. Zudem ist für 2025 mit einem begrenzten Angebot sowie einem steigenden Umsatzpotenzial zu rechnen.
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