Mit rund 270 Basispunkten liegen die Spreads im Bereich Leveraged Finance fast so eng wie zu den Rekordzeiten vor der Finanzkrise. Der „Trump-Trade“ ist in vollem Gange; wir beobachten einen Anstieg der Zuversicht und des Optimismus - z. B. zunehmende Fusionen und Übernahmen -, was die positive Stimmung in Bezug auf die US-Wirtschaft, Unternehmensgewinne und Vermögenspreise widerspiegelt. Da wir davon ausgehen, dass die Ausfälle 2025 auf unter 1,5 % sinken werden, sind die aktuellen Spreads unserer Ansicht nach gerechtfertigt. Trotz der verbesserten Aussichten in der Ukraine und im Nahen Osten sind wir jedoch der Ansicht, dass das geopolitische Risiko nach wie vor hoch und nicht ausreichend eingepreist ist.
Während wir davon ausgehen, dass die Zahl der „Rising Stars“ abnehmen und die Nettoemissionen im nächsten Jahr zunehmen werden, sind wir der Meinung, dass die technischen Bedingungen weiterhin günstig sein werden, da private und Konsortialkredite weiterhin Marktanteile gewinnen werden. Daher halten wir an unserer defensiven Marktpositionierung mit einer Untergewichtung der Spread-Duration, aber einem Spread-Carry bei oder nahe den Benchmarks fest.
Mit einer Gesamtrendite von fast 9% und einer Verengung von 62 Basispunkten im Jahresverlauf schließen die US-Loans das Jahr 2024 besser ab als erwartet. Wir erwarten einen starken Start in das Jahr 2025, da große Mengen an Barmitteln aus Tilgungszahlungen zum Jahresende und starke ETF-Zuflüsse in letzter Zeit die Nachfrage hochhalten. Insgesamt rechnen wir für 2025 mit einer Gesamtrendite von 6,5%, und wir gehen davon aus, dass die Ausfälle wahrscheinlich auf 4% bis 5% ansteigen werden, was vor allem auf die Schuldenmanagement-Aktivitäten (Liability Management Exercises, LME) zurückzuführen ist, die sich nicht wesentlich auf die Gesamtmarktpreise auswirken dürften.
Wir glauben, dass die Spreads in Europa bis zum Jahresende in einer relativ engen Bandbreite bleiben werden (sofern es nicht zu makroökonomischen Schocks kommt), und dass das starke technische Umfeld bestehen bleiben dürfte. Daher wird die Neuemissionspipeline im 1. Quartal 2025 leicht absorbiert werden können. Außerdem werden sich die Anleger weiterhin auf idiosynkratische Kreditstorys konzentrieren, um Alpha zu generieren, und wir erwarten keinen nennenswerten Anstieg der Ausfälle.