Die Widerstandsfähigkeit von Investoren wurde in diesem Jahr einem echten Härtetest unterzogen. Je näher aber die zweite Jahreshälfte rückte, desto mehr schienen sich Kapitalmärkte und wirtschaftliche Realität auseinander zu entwickeln – auch am Credit-Markt. Doch Investoren sollten nicht vergessen: Genügsamkeit ist für jemanden fehl am Platz, der Widerstandsfähigkeit in sein Portfolio einbauen möchte.
Schaut man sich derzeit Primärmärkte und Renditeentwicklungen an, könnte man den Eindruck gewinnen, dass der Markt-Crash im März ein Ausreißer war. Die Bewertungen werden gestützt durch die Interventionen der Zentralbanken und Regierungen zugunsten der coronageschädigten Volkswirtschaften und Unternehmen.
„Das ist eigentlich nicht anders als in den letzten zehn Jahren“, erklärt Colin Purdie, Chief Investment Officer Credit bei Aviva Investors. „Mit Blick auf die Fundamentaldaten müssten viel mehr Unternehmen insolvent werden.“
Der Internationale Währungsfonds hat im Juni seine Prognose für das globale BIP in diesem Jahr auf minus 4,9 Prozent verringert.
Dass der Internationale Währungsfonds im Juni seine Prognose für das globale BIP in diesem Jahr auf minus 4,9 Prozent verringert hat, zeigt, wie dramatisch die Lage ist.
Rating-Agenturen haben schnell reagiert und Unternehmen zurückgestuft, doch wird es zweifelsohne eine weitere Runde geben und die Zahl der Ausfälle ansteigen.1 Schon in den ersten fünf Monaten dieses Jahres überstieg die Zahl der Ausfälle die Gesamtzahl für 2019, wie die Rating-Agentur Fitch am 1. Juli meldete. Mit dem Auslaufen der politischen Unterstützung werden Unternehmen mit nicht nachhaltigen Geschäftsmodellen unter Druck geraten, die Refinanzierung wird teurer oder sogar unmöglich. Dann wird sich die Corona-Krise doch deutlich unterscheiden von der Situation, die Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren erlebt haben.
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