SPDR Strategie Espresso | Mit kurzen Laufzeiten gegen steigende Zinsen vorgehen

State Street Global Advisors | 05.05.2022 14:21 Uhr
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Die Märkte preisen eine straffere Politik der Zentralbanken ein, doch solange keine Klarheit über die Inflation besteht, ist es schwer zu sagen, ob die Zinsen ihren Höhepunkt erreicht haben. Das europäische Wachstum hängt stärker von hohen Energiepreisen ab. Daher sehen wir in Euro-Investment-Grade-Strategien mit kurzen Laufzeiten eine Chance, einen Puffer gegen steigende Zinsen zu schaffen. Anleger könnten auch einen ESG-Ansatz für dieses Engagement in Betracht ziehen. ESG-Screening und Indexoptimierung können die Performance auch in schwierigen Zeiten verbessern, wie wir sie im ersten Quartal 2022 erlebt haben.

Sicherheit geht in Europa vor

Die Inflation befindet sich auf einem historisch hohen Niveau und viele Zentralbanken scheinen hinter der politischen Kurve zu liegen. Der Druck, mit der Normalisierung der Zinssätze zu beginnen, ist akut - siehe unseren Q2 Bond Compass: Lösungen für ein neues Zinsregime für weitere Informationen zu diesem Thema. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Normalisierungsprozess noch nicht eingeleitet. Die Märkte gehen davon aus, dass die EZB wie die US-Notenbank (Fed) und die Bank of England (BoE) die Zinsen aggressiv anheben wird. In den ESTR-Terminkontrakten wird eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte bis Ende 2022 und um 130 Basispunkte in den kommenden 12 Monaten eingepreist.(1)

Während es unbestreitbare Argumente für eine Anhebung der Leitzinsen aus dem negativen Bereich zu geben scheint, könnte es für die EZB aus mehreren Gründen schwieriger sein, einen aggressiven Straffungszyklus einzuleiten:

· Institutionelle Zurückhaltung: Seit dem "Politikfehler" von 2011 ist die EZB eher vorsichtig und hält die Zinsen seit 2014 im negativen Bereich. Während die Fed und die BoE 2017 ihre Politik strafften, hielt die EZB die Zinsen konstant, obwohl der Verbraucherpreisindex auf einem Niveau lag, das mit ihrem Ziel übereinstimmte, und die EU-Messung der wirtschaftlichen Einschätzung den höchsten Stand seit 2000 erreichte.

· Ende der Ära der Anleihekäufe: Die EZB hat seit 2015 weiter Staatsanleihen gekauft. Die jüngsten Signale der EZB deuten allerdings darauf hin, dass die Käufe Anfang Juli 2022 eingestellt werden sollen. Dies ist bereits ein Schock für das System, da die Renditen steigen und die Spreads zwischen Kern und Peripherie ausufern. Die EZB hat ihre Anleihekäufe im Rahmen des Programms zum Ankauf öffentlicher Schuldtitel in den letzten Wochen sogar noch ausgeweitet. Dies ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass das Programm zum Ankauf von Pandemieanleihen ausläuft, aber auch, um den Marktbewegungen entgegenzuwirken. Denn der Anstieg der Staatsanleihenrenditen verschärft die monetären Bedingungen im Euroraum effektiv.

· Wachstumsrisiken: Die Bekämpfung der Inflation mag das Ziel der EZB sein, allerdings ist ein Großteil des Anstiegs des Verbraucherpreisindex auf die Energiepreise zurückzuführen. Diese und andere globale kostentreibende Faktoren der Inflation können nicht durch die Steuerung der Gesamtnachfrage in der Wirtschaft kontrolliert werden. Vielmehr werden die höheren Energiepreise und die geringere Verfügbarkeit einiger Ressourcen die Nachfrage beeinträchtigen. Schwächere Unternehmens- und Verbraucherumfragen deuten auf Wachstumsrisiken hin, die der EZB Anlass zur Sorge geben könnten.

EZB-Programm zum Ankauf von Staatsanleihen schaltet einen Gang höher

Quelle: Europäische Zentralbank, Bloomberg Finance L.P., Stand: 22. April 2022

Kurz gesagt, der Markt preist jetzt ein erhebliches Maß an Straffung ein und es besteht das Risiko, dass die EZB dies nicht bestätigt. Ein wesentliches Hindernis für Investitionen am vorderen Ende der Kurve im Euroraum war die fehlende Umlaufrendite: Trotz des Ausverkaufs am Anleihemarkt rentiert die zweijährige deutsche Staatsanleihe immer noch nur knapp über 10 Basispunkte.

Eine Möglichkeit, die Umlaufrendite zu erhöhen, besteht darin, sich auf Investment-Grade-Kredite zu konzentrieren. Die Rendite des Bloomberg EUR Corporate 0-3 Year Index liegt bei über 95 Basispunkten und damit auf dem höchsten Stand seit Mitte 2014, wenn man den Anstieg in Zusammenhang mit dem Covid 2020 außer Acht lässt. Die Renditeabstände zu Staatsanleihen haben sich auf den höchsten Stand seit Q1 2013 ausgeweitet, wenn man den 2020er-Spike außer Acht lässt. Dies gilt trotz der Tatsache, dass die Einstellung der EZB-Anleihekäufe angesichts der relativen Höhe der gekauften Beträge für Staatsanleihen schädlicher sein wird als für Unternehmensanleihen und deutet darauf hin, dass die Märkte eine deutliche Konjunkturabschwächung bereits eingepreist haben. Die Anzeichen für finanziellen Stress halten sich bislang in Grenzen: Das Verhältnis von Heraufstufungen zu Herabstufungen bei Moody's fiel im ersten Quartal 2022 auf 0,56, stieg dann aber im zweiten Quartal wieder auf 1,67. Bei S&P blieb das Verhältnis in beiden Quartalen deutlich über (2).

ESG immer noch auf dem Vormarsch

Für diejenigen, die über eine Rückkehr zu Investment-Grade-Anlagen nachdenken, könnte es an der Zeit sein, ESG zu berücksichtigen. Im Jahr 2021 wiesen 13 der 14 aufgelegten OGAW-Kredit-ETFs eine Art von ESG-Screening auf. 2 Der Aufschwung von ESG wurde Anfang des Jahres durch die Invasion in der Ukraine in Frage gestellt, die zu einer Outperformance in den typischerweise nicht ESG-konformen Sektoren Energie und Verteidigung führte. Es gibt jedoch unterschiedliche Ansätze für ESG.

Der Ansatz von State Street Global Advisors für festverzinsliche ETFs besteht darin, in Zusammenarbeit mit Bloomberg eine Reihe von Indizes zu erstellen, die die Merkmale der Standard-Benchmarks ohne ESG widerspiegeln. Auf diese Weise können diese Engagements für Kernbestände verwendet werden, während gleichzeitig das ESG-Rating des Portfolios verbessert wird. Das Screening und die anschließende Optimierung des Index, um sowohl die ESG-Bewertung zu maximieren als auch die Merkmale an die des Mutterindex anzunähern, hat ebenfalls zur Performance beigetragen. Der Bloomberg SASB Euro Corporate 0-3 Year ESG Ex Controversies Select Index, der Index, der unserem neu aufgelegten ESG-Fonds mit kurzer Laufzeit zugrunde liegt, hat den Bloomberg EUR Corporate 0-3 Year Index im bisherigen Jahresverlauf trotz des nicht ESG-freundlichen Hintergrunds um 14 Basispunkte übertroffen.

Wie man dieses Thema spielt

Anleger, die Zugang zum ESG-Thema für Unternehmen mit einer Laufzeit von 0-3 Jahren suchen, können dies mit SPDR ETFs tun. Um mehr über unsere neuen ETFs zu erfahren, klicken Sie auf den nachstehenden Link, um die Seiten der Fonds zu besuchen.

SPDR Bloomberg SASB 0-3 Year Euro Corporate ESG UCITS ETF

Erfahren Sie mehr

Wenn Sie mehr über unser Angebot an festverzinslichen ESG-ETFs erfahren möchten, lesen Sie bitte unseren Überblick, der die SASB-Methodik erläutert und zeigt, wie Anleger diese Engagements im aktuellen Umfeld nutzen können.

(1) Euro Short-Term Rate forwards. Source Bloomberg Finance L.P. as of 28 April 2022.
(2) Source: Morningstar as of 31 December 2021

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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