State Street Global Advisors veröffentlicht Marktausblick 2023: Navigation durch eine holprige Welt

State Street Global Advisors | 09.12.2022 09:11 Uhr
© Photo by Tomasz Frankowski on Unsplash
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State Street Global Advisors hat heute den Global Market Outlook 2023 mit dem Titel "Navigating a Bumpy Landing" veröffentlicht. Dieser widmet sich makroökonomischen Trends und wichtigen Anlagethemen für das kommende Jahr. State Street Global Advisors ist der Ansicht, dass die Unsicherheit und Volatilität an den Märkten noch einige Zeit anhalten wird. Anleger sollten ihre Strategien für festverzinsliche Wertpapiere zur Absicherung gegen Kursverluste überprüfen, während sie auf eine mögliche Erholung und ein besseres Umfeld für risikoreichere Anlagen warten.

Trotz der sich verlangsamenden Weltwirtschaft und des geopolitischen Gegenwinds bleibt State Street Global Advisors vorsichtig optimistisch, dass ein Wendepunkt in Sicht ist und die Inflation weltweit in den nächsten sechs Monaten zurückgehen wird. Verbesserte Angebots- und sinkende Nachfragedaten werden eine starke disinflationäre Entwicklung ermöglichen. Günstigere Inflationsdaten werden es der Federal Reserve wahrscheinlich erlauben, von ihrer aggressiven Haltung abzurücken und die Zinsen im letzten Quartal 2023 zu senken.

"Wir haben festgestellt, dass sich die globale Konjunkturabschwächung sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern verschärft hat und haben unsere Prognose für das globale Wachstum auf 2,6 Prozent im Jahr 2023 gesenkt", sagte Lori Heinel, Global Chief Investment Officer. "Die Aufwertung des US-Dollars um fast 20 Prozent im Jahr 2022 hat das globale Wachstumsproblem ebenfalls verschärft und könnte unvorhergesehene Schwachstellen aufzeigen."

Aktien auf einer Gratwanderung

State Street Global Advisors geht davon aus, dass sich die Aktienmärkte im Jahr 2023 nachhaltig erholen werden. Es wird allerdings im Marktausblick darauf hingewiesen, dass der Schmerz der Aktienanleger wahrscheinlich nicht vor Mitte des Jahres nachlassen wird, wobei der genaue Zeitpunkt der Erleichterung von den Maßnahmen der Zentralbanken abhängt.

"Vor diesem schwierigen makroökonomischen Hintergrund konzentrieren wir uns auf Qualitätsaktien, das heisst auf Unternehmen mit stabilen Erträgen und starken Geschäftsmodellen, die widerstandsfähig genug sind, um dem Preisdruck standzuhalten", so Gaurav Mallik, Chief Investment Strategist. "In den Schwellenländern begrenzen die Schwäche der chinesischen Märkte und der starke US-Dollar die Aktienchancen. Wir gehen davon aus, dass die Herausforderungen und die Volatilität auch im Jahr 2023 bestehen bleiben werden. Anleger sollten allerdings auch auf eine Erholung vorbereitet sein, um davon profitieren können, ihr ‚Dry Powder‘ zu einem vernünftigen Zeitpunkt einsetzen."

"Zu Beginn des nächsten Jahres erwarten Anleger in den USA eine Abschwächung der Wirtschaft, einen Rückgang der Unternehmensgewinne und einen Anstieg der Arbeitsplatzverluste aufgrund der verzögerten Auswirkungen der aggressiven Zinserhöhungen der Fed", sagte Mike Arone, Chief Investment Strategist für den US SPDR Business. "Die Märkte erwarten für 2023 ein Wachstum unterhalb des Trends, aber die Anleger werden wahrscheinlich beginnen, die nächste Phase des Konjunkturzyklus einzupreisen, bevor die Wirtschafts-, Gewinn- und Arbeitsmarktdaten erste Anzeichen einer Erholung zeigen."

Eine Kaufgelegenheit bei festverzinslichen Wertpapieren

Steigende Zinsen, Marktvolatilität und sich ausweitende Spreads über alle Sektoren hinweg haben die Gesamtrenditen von festverzinslichen Wertpapieren in einer Intensität unter Druck gesetzt, die nur wenige erwartet hatten. Dies führte zu einem der schwierigsten Jahre für festverzinsliche Anleger in letzter Zeit. State Street Global Advisors geht davon aus, dass der Gegenwind auch noch anhalten wird. Dennoch wird es für langfristige Anleger im kommenden Jahr Lichtblicke geben, da die weit verbreiteten Ausverkäufe und die anhaltende Volatilität einige Möglichkeiten eröffnet haben.

Michele Barlow, Head of Investment Strategy and Research, Asia Pacific, kommentierte: "Wir sehen einen Wertaufbau bei den Zinsen und bevorzugen Durations- gegenüber Spread-Produkten sowie Investment Grade gegenüber Hochzinsanleihen. Sobald mehr Klarheit über die Anleihelandschaft herrscht, sehen wir Möglichkeiten für Anleger, die globalen Rentenmärkte in Betracht zu ziehen. Das betrifft auch Anleihen von Schwellenländern, deren Preise sich nun auf einem attraktiven Niveau befinden. Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass der Höhepunkt der Zinssätze kurz bevorsteht. Wir gehen also trotz des kurzfristigen Gegenwinds bei Anleihen davon aus, dass sich in den kommenden Quartalen eine Kaufgelegenheit ergeben wird.

Mehr Volatilität, mehr Schutz vor Verlusten

In einem Umfeld erhöhter Marktunsicherheit und -volatilität weist das Unternehmen in seinem Ausblick auch darauf hin, dass Anleger ihre Portfolioabsicherungen überdenken sollten, um Marktstörungen zu bewältigen. Altaf Kassam, EMEA Head of Investment Strategy and Research, fügte hinzu: "Wir glauben, dass die Zeit der 'Großen Mäßigung' vorbei ist, da die Zentralbanken weniger wahrscheinlich die Märkte stützen werden. Diese wollen eher die Inflation bekämpfen und ihre Bilanzen reduzieren. Das 'neue normale' Umfeld mit höherer Volatilität dürfte Aktienanlegern weiterhin Chancen bieten, aber es wird wahrscheinlich auch tiefere Rückschläge und geringere Erholungen mit sich bringen. Um das Risiko des aktuellen Umfelds aktiv zu managen, sind bewährte Strategien zur Absicherung gegen Kursverluste erforderlich.

Höchststand des Dollars

Der US-Dollar, der durch steigende relative Renditen und seine Attraktivität als sicherer Hafen während einer turbulenten Zeit seit Ende 2020 gestärkt wurde, wird seinen Höhepunkt erreichen und 2023 zu sinken beginnen. Am wahrscheinlichsten ist ein Umfeld, in dem das Wachstum außerhalb der USA den Abstand zum US-Wachstum verkleinert. Der Übergang von der Inflation zur Disinflation und eine Verlagerung der Politik der Zentralbanken auf das Wachstum werden die Tür für eine breite Rallye bei Risikoanlagen, insbesondere bei Nicht-US-Aktien, öffnen.

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