"Auch wenn der MSCI World zum Monatsende fast unverändert notierte, war der Monat März aufgrund der Nachrichtenlage von hoher Unsicherheit begleitet: Die amerikanischen Regionalbanken, die Blitz-Übernahme der Credit Suisse durch die UBS und unverändert hohen Inflationsraten dominierten die Schlagzeilen. Der amerikanische Volatilitätsindex VIX erreichte zur Monatemitte den höchsten Stand seit dem vergangenen Oktober.
Trotz dieses schwierigen Marktumfeldes verzeichneten europäische ETFs im März Zuflüsse in Höhe von 13,5 Milliarden Euro. Größter Gewinner waren Aktien-ETF mit Zuflüssen von 7,8 Milliarden Euro, gefolgt von Anleihen-ETFs mit 5,4 Milliarden Euro. Rohstoffe profitierten ebenfalls mit neuen Geldern in Höhe von 260 Millionen Euro.
Im Bereich der Aktien-ETFs profitieren Schwellenländer (2,8 Milliarden Euro) vor US-Aktien (2,3 Milliarden Euro). Auch ETFs mit einem globalen Bezug verzeichneten Zuflüsse in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. In Europa gab es lediglich in der Schweiz nennenswerte Zuflüsse (1,0 Milliarden Euro), während die Eurozone, Australien und Kanada von Abflüssen betroffen waren. Das herausfordernde Marktumfeld resultierte auf der Sektorebene in einem stark differenzierten Bild: Defensive Branchen wie Utilities, Konsumwerte und auch Health Care profitierten von Umschichtungen zu Gunsten defensiver Werte und Technologie von sinkenden Zinsen (bzw. der Phantasie auf fallende Zinsen). Im Gegenzug kam es insbesondere bei Banken und Grundstoffwerten zum Teil zu erheblichen Kursverlusten.
Interessant hervorzuheben ist die Tatsache, dass insgesamt 1,0 Milliarden Euro in Aktien-ETFs mit nachhaltigem Bezug (ESG) investiert wurden, wobei auch hier der Großteil in Schwellenländer ETFs (650 Millionen Euro) floss.
Im Bereich der Anleihen-ETFs waren Staatsanleihen die großen Gewinner der Unsicherheiten am Markt. Auch Geldmarktfonds erfreuten sich aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus und der hohen Unsicherheit großer Beliebtheit bei Investoren. Anleihe-ETFs verbuchten Zuflüsse in Höhe von 3,1 Milliarden Euro. Darüber hinaus investierten Anleger im Kontext der hohen Schwankungen (auch im Umfeld der Zinserhöhungen durch die Fed und die EZB) an den Zinsmärkten insbesondere in Anleihe-ETFs mit kurzer Duration (2,2 Milliarden Euro). Diese reagieren weniger stark auf Veränderungen an der Zinskurve und weisen daher in unsicheren Zeiten ein geringeres Risiko auf."
Von Sophia Wurm, Vice President SPDR ETFs bei State Street Global Advisors