Im September verbuchten ETFs in Europa Zuflüsse in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar, somit summierten sich diese seit Jahresanfang auf 117 Milliarden US-Dollar. Das ist insbesondere bemerkenswert als global betrachtet sowohl Aktien als auch Anleihen zum Teil deutliche Kursverluste verbucht haben.
Belastet durch einen weiter steigenden Ölpreis und damit einhergehend wieder aufflammenden Inflationssorgen verloren globale Aktien gemessen am MSCI World im Monatsverlauf 4,6 Prozent. Von dieser negativen Tendenz konnten sich nur wenige Marktsegmente – wie zum Beispiel Öl- und Finanzwerte – entziehen. Trotzdem investierten Anleger 7,8 Milliarden US-Dollar in Aktien-ETFs. Davon profitierten sowohl Industriestaaten (MSCI World) als auch zum ersten Mal seit mehreren Monaten wieder die Aktienmärkte der Schwellenländer. In der Eurozone kam es demgegenüber zu Abflüssen.
Weiter steigende Zinsen in den USA und auch Europa nährten bei den Investoren die Sorge vor weiteren Zinserhöhungen durch die Notenbanken bzw. höheren Zinsen für einen längeren Zeitraum („higher for longer“). Die Erwartungen für mögliche erste Zinssenkungen rückten damit in weitere Ferne. Nichtsdestotrotz profitierten auch Renten-ETFs im September und verzeichneten über den gesamten Monat zwei Milliarden US-Dollar an Nettomittelzuflüssen. In den letzten Handelstagen kam es allerdings im Umfeld von stark steigenden Zinsen und dem US-Haushaltsstreit zu Abgaben. 10-jährige Bundesanleihen erreichten die höchste Rendite seit dem Frühsommer 2011. Während Kurzläufer und europäische Unternehmensanleihen weiter stark gefragt waren, sorgten die gestiegenen (US-)Zinsen bei Schwellenländer-Anleihen für Abgabedruck.