Der europäische ETF-Markt hatte ein ausgesprochen gutes Jahr 2023. Anleger investierten in der Summe 166 Milliarden US Dollar. Hiervon entfielen alleine auf Aktien-ETFs 97 Milliarden US Dollar, die sich insbesondere im vierten Quartal, getragen von einer ausgezeichneten Performance der globalen Aktienmärkte, einer starken Nachfrage erfreuten. Anleihe-ETFs verbuchten im Jahresverlauf ebenfalls hohe Zuflüsse von fast 70 Milliarden US Dollar, allerdings war dies stark korreliert zu der Entwicklung an den Zinsmärkten, so dass die Zuflüsse im Zeitverlauf schwankten. Rohstoffe und so genannte Alternatives waren von Rückflüssen betroffen.
Die Jahresendrallye an den internationalen Aktienmärkten resultierte im Dezember in außergewöhnlich hohen monatlichen Zuflüsse in Aktien ETFs in Höhe von 14,3 Milliarden US Dollar. Neben den Dauerbrennern S&P 500 und MSCI World verzeichneten im Dezember – das erste Mal seit Monaten - auch europäische Benchmarks wie der Euro Stoxx 50, der MSCI Europe und auch der STOXX Europe 600 SRI wieder Zuflüsse. Zu Abflüssen kam es nur vereinzelt – zum Beispiel im Bereich von Sektor-ETFs. Energietitel konnten sich den negativen Vorgaben der Ölpreisnotierungen nicht entziehen.
Auch Anleihe-ETF profitierten. Mit dem Rückenwind zum Teil stark fallender Anleiherenditen in den USA und auch in Europa profitierten die globalen Anleihemärkte und Anleger investierten in 5,7 Milliarden US Dollar in Anleihe-ETFs. Im Fokus des Anlegerinteresses standen in diesem Kontext Unternehmensanleihen mit sehr guter Bonität und einem so genannten Investment Grade Rating. Im Gegenzug wurden sehr lange Laufzeiten tendenziell verkauft. Dies galt – wenig überraschend – auch für inflationsgeschütze Anleihen.
Die einzige Assetklasse mit Abflüssen waren Rohstoffe. Anleger zogen etwas 800 Millionen US Dollar investierter Gelder ab.