"Wie von uns vorhergesagt, hat die EZB ihren Leitzins heute erneut unverändert gelassen. Das bestärkt unsere Ansicht, dass sie erst im Juni mit Zinssenkungen beginnen und in diesem Jahr vier Zinssenkungen um 25 Basispunkte vornehmen wird - was in etwa dem entspricht, was der Markt derzeit einschätzt.
Diese hawkishe Pause war so gut wie festgeschrieben, da es äußerst unwahrscheinlich war, dass die EZB vor der Fed handeln würde. Da die Chancen für eine Zinssenkung der Fed im Mai nun fast vollständig ausgepreist sind, sind die Chancen für eine Zinssenkung der EZB im April unseres Erachtens ebenfalls gegen Null geschrumpft, weshalb wir einen Beginn der Lockerung im Juni befürworten.
Die Inflationsdaten für die Eurozone vom Februar haben den EZB-Rat offenbar beunruhigt, da sie über dem Konsens lagen und selbst die typischerweise dovishen Mitglieder zögerten, auf frühere Zinssenkungen zu drängen. Die Botschaft scheint zu sein, dass die Bank mehr Beweise dafür abwarten sollte, dass die Inflation nachhaltig auf ihr Zwei-Prozent-Ziel zurückgeht, bevor sie eine Lockerung in Betracht zieht. Da jedoch auch die offiziellen Inflationsprognosen gesenkt wurden, sehen wir einen klareren Weg für eine Lockerung im Juni."
Von Altaf Kassam, Leiter des Investment Strategy & Research EMEA bei State Street Global Advisors
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