Der Juni war ein weiterer guter Monat für den europäischen ETF-Markt. Die Nettomittelzuflüsse summierten sich auf 22 Milliarden USD.
Wie gewohnt floss der Großteil der Gelder in Aktien-ETFs. Diese profierten über den gesamten Monat hinweg und verbuchten am Ende einen Zufluss von 17,5 Milliarden USD alleine im Juni. Weitere vier Milliarden USD wurden in Anleihe-ETFs investiert. 307 Millionen USD in Rohstoffe.
Im Bereich der Aktien-ETFs präferierten Anleger unverändert den US-amerikanischen Markt und den S&P 500. Alleine in diesem Marktsegment summierten sich die Zuflüsse im Juni auf mehr als fünf Milliarden USD. Dies sollte in Anbetracht neuer Allzeithochs – trotz größerer Marktschwankungen bei zum Beispiel Nvidia – nicht überraschen. In diesem Kontext profitierten auch ETFs auf den MSCI World und andere breite globale Aktienindizes. Selbst in Europa gab es in der Summe Zuflüsse, so dass die positiven Effekte der ersten Zinssenkung durch die EZB die negativen durch die Folgen der Europawahl und der daraus resultierenden Neuwahlen in Frankreich zumindest zunächst überwogen. Trotzdem fielen die europäischen Aktienmärkte aufgrund der Underperformance einiger französischer Schwergewichte im Monatsverlauf (weiter) hinter den US-amerikanischen Werten zurück.
Im Bereich der Sektoren gab es unverändert Zuflüsse in Informationstechnologie, während vor allem europäische Banken von Abflüssen betroffen waren.
Bei den Anleihe-ETFs standen risikoarme Anlageklassen im Vordergrund. Sowohl Staatsanleihen im Allgemeinen als auch sehr kurzlaufende (Restlaufzeit unter einem Jahr) Anleihen standen im Fokus der Anleger. Bei Hochzinsanleihen ergab sich ein geteiltes Bild. Während Anleihen aus den USA in diesem Bereich eine positive Performance aufweisen und leichte Zuflüsse verbuchten, mussten europäische Hochzinsanleihen mit Abflüssen in Höhe von 713 Millionen USD deutlich Federn lassen. Und das trotz einer stabilen Performance.
Alles in allem beendet der europäische (UCITS) ETF-Markt das erste Halbjahr mit starken Zuflüssen für Aktien (+$84 Milliarden) und Renten ($30 Milliarden) ETFs. Seit dem Jahresanfang gab mit einer Ausnahme (Mitte April) jede einzelne Woche Nettomittelzuflüsse in UCITS ETFs. Bis Ende Juni 115 Milliarden USD in der Summe.