Dank der deutlichen Straffung der Kurzfristzinsen und der Performance der Aktienmärkte war der November ein guter Monat für den Credit-Markt. Die Kreditvolatilität nahm ab. Der Xover CDS-Index erreichte den niedrigsten Stand seit April 2022.
Im November war die Performance im Investment-Grade-Segment positiv. Ausschlaggebend dafür waren die Verengung der Credit Spreads und die Lockerung der Zinssätze, die jedoch weiterhin volatil sind. Die Primärmarktaktivität war zum Ende der Gewinnsaison rege und wurde vom Markt gut aufgenommen. Wir bevorzugen nach wie vor das kurze Ende der Zinsstrukturkurve (< 5 Jahre), da sie bei geringerer Volatilität relativ flach bleibt.
Unsere Allokation ist weiterhin übergewichtet in vorrangigen Finanzanleihen mit hohen Kupons und variabel verzinslichen Anleihen aufgrund ihres hohen Carry und ihrer geringeren Anfälligkeit für Zinsschwankungen. Der Januar ist üblicherweise eine Quelle starker Performance und erheblicher Mittelzuflüsse in Credit-Fonds.
Der AT1-Primärmarkt ist mit Paukenschlag zurück und verzeichnet eine starke Anlegernachfrage, die die Performance des Sekundärmarktes unterstützt hat. Diese Anlageklasse bleibt jedoch angesichts der makroökonomischen Unsicherheiten in Europa und der anhaltenden Zinsschwankungen volatil. Duration wurde belohnt: Nachrangige Versicherungsanleihen und hybride Unternehmensanleihen schnitten mit ihren längeren Laufzeiten besser ab als die AT1-Anleihen mit höchster Konvexität (d. h. mit den niedrigsten Kursen). Wir gehen davon aus, dass der Dezember ein ruhiger Monat in Bezug auf Mittelzuflüsse und Neuemissionen sein wird und erwarten eine geringere Verengung der Credit Spreads. Wir bevorzugen weiterhin Anleihen mit hohen Kupons, insbesondere die neueren Emissionen
Im High-Yield-Segment war der November von der Wiederaufnahme des Primärmarktes geprägt, hauptsächlich zu Refinanzierungszwecken. Die Emissionen wurden gut aufgenommen, was insbesondere auf erneute Zuflüsse, vor allem bei ETFs, zurückzuführen ist. Die Ratings einiger bekannter High-Yield-Emittenten wie Elis, Marks & Spencer und Ford wurden kürzlich auf Investment Grade heraufgestuft. Die Dispersion und das idiosynkratische Risiko sind nach wie vor beträchtlich, wobei die Spread-Differenzen zwischen den CCC- und BB-Segmenten ein seit 2016 noch nicht erreichtes Niveau verzeichnen. Wir bevorzugen aktuelle Primäremissionen, die attraktive Kupons und eine gute Kreditqualität im BB-Segment bieten.
Der Dezember dürfte hinsichtlich der Primäremissionen und Kapitalströme ruhig verlaufen. Die Credit-Märkte dürften den Status quo beibehalten. Die Performance sollte bis zum Jahresende stabil oder sogar leicht positiv bleiben, bevor sie im Januar ins Positive dreht.
Von Emma GAYRARD, Crédit fund manager, La Française AM